Die Teilnehmer versprachen sich von der Initiative neben geringeren Kosten für die Aufbewahrung der Münzen auch geringere Transportkosten, geringere Einzahlungskosten auf der Bank und eine Beschleunigung des Zahlvorganges an der Kasse.
Nach zwei Jahren ist das Projekt jetzt ausgelaufen. „Leider sind immer mehr Händler abgesprungen. Da wir sehr viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten haben, mussten wir einen Schlusspunkt setzen“, sagt Klaus Fischer, einer der Mitinitiatoren des Klever Rundungsmodells.
Kritiker des Systems setzten dagegen, dass der Aufwand für das Runden zu groß wäre und außerdem Probleme mit dem Fiskus nicht absehbar wären.
Die Hochschule Rhein-Waal führte, nachdem das Projekt ein Jahr lief, eine Studie durch. Hier stellte sich heraus, dass die Auswertung der Kassenbelege eines einzelnen Händlers ein Rundungsergebnis von 0,72 Cent zugunsten des Händlers ergab. Dieser Händler vertreibt hauptsächlich hochpreisige Artikel, 61 Prozent davon enden auf der Endziffer „9“. Zudem hätten Kunden in der Regel nicht mehr als zwei Produkte pro Bon gekauft. Die entsprechende Verteilung ist laut Hochschule nicht repräsentativ, entspreche aber in der Tendenz der Verteilung von Endziffern, die in weiteren Studien gefunden wurden.
Nach einem Jahr Laufzeit wussten demnach 80 Prozent der Kunden, dass in Kleve die Möglichkeit besteht, an der Kasse zu runden, den übrigen 20 Prozent war die Rundungspraxis unbekannt. Von den Händlern, die ihren Kunden die Rundung am Ende des Bons anboten, waren 57 Prozent mit der Rundungspraxis sehr zufrieden bis zufrieden, heißt es weiter.
Auch wenn das Projekt der Klever Rundungspraxis ausgelaufen ist, können Händler nach Aussagen von Klaus Fischer weiterhin an dem Rundungsmodell festhalten.