Warenverkaufskunde Beikost - WVK Beikost: Teil 2

Babybreie & Co. sind mal herzhaft, mal fruchtig, mal gibt es sie im Gläschen, mal zum Anrühren. Die Vielfalt überfordert manche Eltern. Gut, wenn die Mitarbeiter den Durchblick haben.

Donnerstag, 30. März 2017 - Warenkunden
Hedda Thielking
Artikelbild Beikost - WVK Beikost: Teil 2
Bildquelle: Gettyimages, Hipp-Gruppe, Klaus Arras/ www.bzfe.de, (c) BLE
Zeit für Brei

Der Beikost-Fahrplan zeigt auf, wann welcher Brei empfehlenswert ist. Im Folgenden werden die Breie kurz beschrieben und welche Produktgruppen der Handel hierfür bietet.

Spätestens wenn das Baby ein halbes Jahr alt ist, kann Muttermilch oder eine Säuglingsmilchnahrung allein den erhöhten Nährstoff- und Energiebedarf des Kindes nicht mehr decken. Es benötigt Beikost. Das bedeutet, das Baby braucht zusätzliche Nahrung in Form von Brei. Wann es Zeit für welchen Brei ist, zeigt das Ernährungsschema des Bundeszentrums für Ernährung (s. 87). Es sieht vor, dass nacheinander eine Breimahlzeit eine Milchmahlzeit ersetzt. Die optimale Zusammensetzung der Breie ist in der Kompaktinfo „Was Babys gerne essen“ beschrieben.

Eltern können die Breie selbst zubereiten oder Fertigprodukte kaufen. Beides hat Vorteile. Bei selbstzubereiteten Breien ist zum Beispiel eine noch größere geschmackliche Vielfalt möglich, man kann über die Zutaten selbst entscheiden, und sie sind preiswerter. Fertigbreie bieten eine gleichbleibende Qualität, sie werden nach hohen hygienischen Standards hergestellt und ersparen Arbeit und Zeit. Wenn Eltern Fertigbreie kaufen, sollten sie diese nach dem Ernährungsschema auswählen und die Breie entsprechend kombinieren. Die Hauptzutaten der jeweiligen Breie sollten immer vorne in der Zutatenliste stehen und damit den Hauptteil des Breis ausmachen.

Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Wann starten? Frühestens Anfang 5. Monat, spätestens Anfang 7. Monat/Mittags

Los geht es mit dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Er besteht aus Gemüse, Kartoffel, Fleisch, etwas Öl und Fruchtsaft. Hin und wieder kann das Baby statt Kartoffeln auch Reis oder Nudeln und statt Fleisch Fisch bekommen Der Zusatz von Rapsöl ist notwendig, da die darin enthaltenen ungesättigten Fettsäuren wichtig für die Entwicklung der Gehirn- und Nervenzellen sind. Fruchtsaft liefert wertvolles Vitamin C. Industriell hergestellte Breie sollten kein Salz und keinen Zucker enthalten. Nach einem Monat sollte eine komplette Milchmahlzeit durch diesen Brei ersetzt sein.Der Handel bietet folgende Produktgruppen.

Gemüse pur: Für den Einstieg in die Beikost eignet sich Gemüse pur, vor allem bekömmliche Sorten wie Karotte, Pastinake oder Kürbis. Diese Mono-Sorten werden für Kinder nach dem 4. Monat und ab dem 6. Monat im 125-g-Gläschen angeboten. Je nach Hersteller enthält das Gläschen außer Gemüse etwas Öl, empfehlenswert ist Rapsöl.

Kartoffeln und Gemüse: Bei diesen Produkten sind Kartoffeln zum Beispiel mit Möhren, Kürbis, Pastinake, Blumenkohl oder Spinat gemischt. Es gibt sie im 190-g-Gläschen.

Menüs: Sie enthalten Gemüse, Kartoffeln (oder Reis oder Nudeln), Fleisch (Schweine-, Rind-, Kalb- oder Geflügelfleisch) oder Fisch (Seelachs, Wildlachs oder Scholle). Die Menüs werden beispielsweise für Säuglinge nach dem 4. sowie ab dem 6., 8., 10. und 12. Monat hergestellt. Für die älteren Altersstufen sind die Portionen größer und der Inhalt ist stückiger, damit sich der Säugling an das Kauen gewöhnen kann. Die Produkte sind teilweise leicht gesalzen und gewürzt.

Menüs werden meistens im Gläschen angeboten. Für Kinder ab dem 8./10./12. Monat gibt es sie auch in Schalen.

Fleischzubereitungen: Praktisch zum Kombinieren sind die Fleisch- und Fischzubereitungen im 125-g-Glas. Selbst gekochtes Gemüse und Kartoffeln können beispielsweise mit einer Fleischzubereitung zu einem Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei ergänzt werden.

Milch-Getreide-Brei
Wann starten? Frühestens Anfang 6. Monat, spätestens Anfang 8. Monat/Abends

Nach einem Monat wird die 2. Milchmahlzeit durch den Milch-Getreide-Brei ersetzt. Er sollte aus Milch, Getreide und Obstpüree oder Fruchtsaft bestehen. Hierfür gibt es folgende Produkte:

Milchbrei im Gläschen: Sie enthalten eine Milchzubereitung, Getreideflocken (z. B. Weizen, Dinkel, Hafer) und/oder Grieß, Öl und teilweise Früchte (z. B. Apfel, Birne, Banane).

Milchbrei zum Anrühren: Es handelt sich um ein Trockenprodukt: eine Mischung aus Milchpulver, Getreideflocken, Fruchtflocken und/oder -konzentrat. Es wird zu Hause mit warmen Wasser zubereitet. Viele Milchbreie sind mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Manche Milchbreie im Gläschen oder zum Anrühren beinhalten keine fruchtigen Komponenten. Dann sollte man dem Brei etwas Fruchtsaft oder zuckerfreies Fruchtmus zugeben.

Getreide-Obst-Brei (milchfrei)
Wann starten? Frühestens Anfang des 7. Monats, spätestens Anfang des 9. Monats/Nachmittags

Einen weiteren Monat später folgt der dritte Brei: der Getreide-Obst-Brei. Er besteht aus Vollkorn-Getreide(flocken), Wasser, Fruchtmus und etwas Rapsöl. Die Kategorie Früchte bietet diverse Alternativen:

Obst im Gläschen, Becher oder Quetschbeutel: Fruchtpüree pur gibt es in verschiedenen Sorten, in der Regel ohne Zuckerzusatz. Damit lassen sich Milch- und Getreidebreie zum Anrühren, die (noch) kein Obst enthalten, ergänzen.

Getreide-Obst-Brei im Gläschen: Sie enthalten hauptsächlich Früchte und etwas (Vollkorn)getreide (z. B. Weizen, Dinkel, Hafer oder Reis). Die Gläschen sind für unterschiedliche Altersstufen erhältlich.

Getreidebreie zum Anrühren: Sie bestehen in der Regel aus einer oder mehreren (Vollkorn-)Getreidesorten. Diese Trockenprodukte werden ebenfalls daheim mit Wasser angerührt. Mit Milch zubereitet, kann man sie dann auch für einen Milch-Getreide-Brei verwenden. Beiden Breien gibt man noch etwas Obstpüree hinzu.

Getränke
Sobald das Baby den dritten Brei (Getreide-Obst-Brei) bekommt, braucht es außer den verbleibenden zwei Milchmahlzeiten am Morgen und Vormittag zusätzlich Flüssigkeit. Am besten eignet sich Leitungswasser oder ungesüßter milder Früchte- oder Kräutertee aus Becher, Glas oder Tasse. Der Handel bietet speziell für Säuglinge und Kleinkinder folgende Produkte.

Wasser: Babywasser oder Mineralwasser mit dem Hinweis „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet“ kann eine Alternative zu Leitungswasser sein, wenn es beispielsweise aus Bleileitungen oder ungeprüften Hausbrunnen stammt. Dieses Leitungswasser ist für Säuglinge nicht empfehlenswert.

Säfte und Schorlen: Für Säuglinge nach dem 4. Monat gibt es reine Fruchtsäfte (immer ohne Zuckerzusatz) und Fruchtsaftschorlen in verschiedenen Sorten. Manche Säfte sind zusätzlich mit Vitaminen oder mit Eisen angereichert. Auch Tee plus Saft ist im Sortiment.

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