Die Sojaernte in Europa wird in diesem Jahr voraussichtlich einen Rekordwert von mehr als 13 Millionen Tonnen erreichen. Dies teilt der Verein Donau Soja mit. Die Erntemenge liegt damit fast eine Million Tonnen über dem Vorjahreswert.
Ukraine ist größter Sojalieferant in Europa
Für den Anstieg ist vor allem die Ukraine verantwortlich. Das Land hat seine Anbauflächen laut Vereinsangaben um 44 Prozent auf 2,6 Millionen Hektar ausgeweitet. Die ukrainische Ernte wird auf knapp sechs Millionen Tonnen geschätzt – ein Plus von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In der EU stieg die Anbaufläche zwar um zehn Prozent, aber die Erntemenge sank um 3,4 Prozent auf knapp 2,8 Millionen Tonnen. Grund dafür sind nach Angaben von Donau Soja die geringeren Hektarerträge in Mitteleuropa und einigen Balkanstaaten.
Besonders betroffen sind Serbien und Rumänien. Dort liegen die Hektarerträge bis zu 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Verein führt dies auf die Sommerhitze und Trockenheit zurück.
Leichter Ernterückgang in Österreich und Deutschland
In Österreich sank die Ernte um mehr als elf Prozent auf 240.000 Tonnen. Donau Soja begründet dies mit Extremniederschlägen im September. In Deutschland verringerte sich die Anbaufläche um zehn Prozent. Die Ernte ging wegen guter Hektarerträge aber nur um 3,1 Prozent auf 125.000 Tonnen zurück. „Gerade in Deutschland sehen wir ein großes Potenzial, die Sojaanbauflächen zu vergrößern, nicht zuletzt mit neuen Sorten, die auch weiter nördlich wachsen können“, so Donau-Soja-Generalsekretärin Susanne Fromwald.
„Der Selbstversorgungsgrad der EU mit Soja liegt derzeit bei nur acht Prozent“, erläutert Fromwald. Die weltweite Sojaproduktion im Wirtschaftsjahr 2024/2025 wird auf insgesamt 425 Millionen Tonnen geschätzt. Die EU importiere jedes Jahr rund 35 Millionen Tonnen Soja. Der größte Teil dieser Einfuhren sei gentechnisch verändertes Soja aus Übersee, wie zum Beispiel Brasilien, das als Viehfutter verwendet werde.