Die weltweite Weinerzeugung ist 2024 auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren gesunken. Die Winzer produzierten 225,8 Millionen Hektoliter Wein, wie die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) mitteilte. Dies entspricht einem Rückgang von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Weinerzeuger kämpfen mit extremen Wettereinflüssen wie Starkregen, Hagel, spätem Frost im Frühjahr und Trockenperioden. Diese Witterungsbedingungen führten auch zu verstärktem Schädlingsbefall, teilte die OIV mit. Neben dem Klimawandel beeinflussen auch die wirtschaftliche Lage und ein sinkender Konsum die Weinerzeugung.
In der Europäischen Union sank die Produktion um 3,5 Prozent auf 138,3 Millionen Hektoliter. Besonders stark traf es Frankreich, den zweitgrößten Weinerzeuger weltweit. Die französische Produktion fiel um 23,5 Prozent auf 36,1 Millionen Hektoliter – der niedrigste Wert seit 1957. Italien als größter Weinproduzent steigerte zwar seine Erzeugung auf 44,1 Millionen Hektoliter, blieb damit aber 6 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Die deutsche Weinerzeugung sank um 9,8 Prozent auf 7,8 Millionen Hektoliter.
Weinkonsum erreicht historischen Tiefstand
Der weltweite Weinkonsum ging 2024 um 3,3 Prozent auf 214,2 Millionen Hektoliter zurück – ebenfalls der niedrigste Stand seit 1961. In der EU sank der Konsum um 2,8 Prozent auf 103,6 Millionen Hektoliter. Die deutschen Verbraucher tranken mit 17,8 Millionen Hektolitern 3 Prozent weniger Wein als im Vorjahr. Für den rückläufigen Konsum macht die OIV neben der Inflation auch veränderte Lebensgewohnheiten verantwortlich.
Die Weinexporte blieben dagegen weitgehend stabil. Der Wert der weltweiten Ausfuhren sank nur leicht auf 35,9 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Exportpreis blieb unverändert bei 3,60 Euro pro Liter. Nach Angaben der OIV hält sich das Preisniveau auf hohem Niveau, da der Trend zu höherpreisigen Weinen in den vergangenen Jahren zugenommen hat.