Verbraucherschutz EU plant Herkunftskennzeichnung für mehr Produkte

EU-Agrarkommissar Christophe Hansen (Foto) will die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln ausweiten. Besonders bei verarbeiteten Produkten wie Pizza sollen Verbraucher künftig genauer erkennen können, woher die Zutaten stammen. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützt die Initiative.

Mittwoch, 11. Dezember 2024, 08:07 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Christophe Hansen ist der Meinung, dass die Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln in vielen Bereichen detaillierter sein sollte, damit die Verbraucher sich bewusst für Produkte aus der EU entscheiden können. Bildquelle: Europäisches Parlament

Der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen will die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in der Europäischen Union ausweiten. „Der Konsument muss wissen, was er isst“, sagte Hansen der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Durch detailliertere Angaben könnten sich Verbraucher bewusster für Produkte aus der EU entscheiden.

Bei Fleisch sei die Herkunft bereits gut nachvollziehbar, teilte Hansen mit. Schwieriger gestalte sich die Kennzeichnung bei verarbeiteten Produkten wie Schinken auf Pizza. „Deshalb denke ich, dass wir in vielen Bereichen diese Herkunftskennzeichnung detaillierter machen sollten“, sagte der Luxemburger.

Özdemir plädierte bereits im Mai für die Ausweitung der Herkunftskennzeichnung

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) hatte bereits im Mai bei einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen für eine Ausweitung der Herkunftskennzeichnung plädiert. Der Minister forderte die EU-Kommission mehrfach auf, Vorschläge für eine bessere Kennzeichnung von Lebensmitteln vorzulegen. Am liebsten würde Özdemir „überall“ eine Kennzeichnung einführen, damit Verbraucher erkennen könnten, ob ein Produkt aus der Heimat komme.

Für Obst, Gemüse und unverpacktem Fleisch bereits verpflichtend

Für viele Lebensmittel ist die Angabe des Herkunftslandes bereits verpflichtend, etwa bei frischem Obst und Gemüse. In Deutschland müssen Händler seit Februar 2024 auch bei unverpacktem Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel das Aufzucht- und Schlachtland auf den Schildern angeben.