Für René Klauer, Marktleiter des Globus Halle, ist das Thema Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit. Sein Markt ist der einzige Globus-Markt in Deutschland mit einer eigenen Fläche für Urban Gardening: Auf dem Dach befindet sich eine 6.000 Quadratmeter große Fläche für urbanes Gärtnern und ein Gründach. Nach dem Motto „Frisch vom Dach auf den Teller“ werden die dort in Hochbeeten angebauten Kräuter frisch geerntet und in der Gastronomie verwendet. Ergänzt wird das Angebot durch zwei Bienenvölker, die ein regionaler Imker betreut.
Aber auch ein durchdachtes Energiekonzept ist gefragt: Ganz im Sinne der aktuellen Diskussion um mehr Klimaschutz regeln eine 4.500 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage, eine optimierte Tageslichtnutzung und moderne LED-Technik den Energiehaushalt des Marktes. Durch Wärmerückgewinnung aus der Kälteanlage und ein Blockheizkraftwerk werden 50 Prozent des eigenen Wärmebedarfs gedeckt. „Allein 2021 haben wir so 396.000 Kilogramm Kohlendioxid eingespart“, sagt Klauer. Ein Teil der erzeugten Energie wird auch an die Kunden abgegeben. Vier Ladestationen für Elektroautos und E-Bikes stehen zur Verfügung. Seit Anfang Mai sind weitere zwölf neue Schnellladesäulen von EnBW und Tesla in Betrieb. „Auch beim Nutzen der Energie sind wir sparsam und schonen die Umwelt. Dabei verwenden wir nicht nur ausschließlich geschlossene Kühlmöbel“, so Klauer. Ein Energiemonitoringsystem sorgt dabei für eine Steuerung aller Verbräuche, um möglichst effizient und sparsam zu agieren.
Regionales Konzept
Wesentliche Aspekte des Selbstverständnisses von Globus können von den Kunden bei einem Besuch in der Gastronomie beobachtet werden.
Zum einen hat Klauer den Anspruch, „der lokale Händler vor Ort“ zu sein. Der Bezug zu Halle wird durch Zeichnungen von Künstlerin Sabine Schulz im Sitzbereich hergestellt. Sie zeigen die Wahrzeichen der Stadt.
Zum anderen können die Gäste direkt in die gläserne Eis- und Baumkuchenproduktion blicken und sehen, dass Globus wirklich ein „produzierender Händler“ ist, wie Klauer sagt. „Es ist wie auf dem Marktplatz. Das Wichtigste ist die Frische.“
Das beginne im Eingangsbereich mit der hauseigenen Gastronomie, der eigenen Backwarenproduktion bis hin zur ebenfalls hauseigenen Metzgerei – alles in Vollproduktion, versichert Klauer mit großem Stolz. Der Globus Halle sei bekannt für seinen hohen Anteil an Eigenprodukten wie Backwaren, Convenience sowie Wurstspezialitäten, so Klauer. Er fügt hinzu: „Das lokalste Produkt ist das, was wir selbst herstellen. Mit Rezepten und Menschen, die aus der Region kommen und ohne lange Transportwege.“
Globus Halle, Dieselstraße 47, 06130 Halle
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7 bis 21 Uhr, Samstag 7 bis 20 Uhr
qm Verkaufsfläche
Mitarbeiter
Artikel, davon 5.000 Bio
Euro Durchschnittsbon
Kassen
SCO Kassen
3 Fragen an
Wie wichtig ist Ihnen das Thema Regionalität?
René Klauer: Wir legen großen Wert auf regionale Produkte. Es gibt eine Reihe von Kooperationen mit regionalen Erzeugern vor Ort. Derzeit sind es 80 lokale Partner. Die regionalen Produkte werden im Markt besonders gekennzeichnet und beworben. Viermal im Jahr findet auf unserem Parkplatz ein Bauernmarkt statt, an dem 30 Erzeuger ihre regionalen Produkte anbieten.
Besonders auffällig sind die breiten Gänge, die durch den Markt führen. Es gibt keine Zwangsführung der Kunden. Durch die drei Eingänge sind die Wege sehr kurz. Der Käufer hat von Anfang an einen guten Überblick und damit die Möglichkeit zur Planung seiner Route. Trotz unserer Größe versuchen wir, möglichst kundennah zu sein. Der Kunde soll sich im Markt wohlfühlen.
Viele Mitarbeiter sind lange im Unternehmen. Wie erreichen Sie diese langjährige Bindung?
Rund 40 Prozent der Mitarbeiter sind bereits seit mehr als 20 Jahren im Unternehmen tätig. Wir bieten unseren Mitarbeitenden neben einem guten Gehalt monatlich eine professionelle Massage, kleine Aufmerksamkeiten zum Frauen- und Männertag, Betriebsfeste und gemeinsame Frühstücke.