Davor Vrdoljak ist kein Mann, der gern im Mittelpunkt steht. Doch als er kürzlich den Titel „Supermarkt des Jahres“ gewann, platzte die Freude buchstäblich aus ihm heraus. Nur einen kurzen Moment, danach stellte er gleich wieder sein Team in den Mittelpunkt.
Der gebürtige Kroate und Wahl-Münchner führt in seiner Filiale mitten in Schwabing eine bunte Truppe an. Menschen aus Kroatien, Serbien, Bosnien, Kosovo, Afghanistan, Rumänien, Bulgarien, Italien und Deutschland haben hier nicht nur eine Arbeitsstelle, sondern auch ein Stück Heimat gefunden. Er selbst floh mit seiner Familie als 13-Jähriger vor dem Krieg im damaligen Jugoslawien. Er erinnert sich lebhaft daran: „Vater, Mutter, zwei Söhne und eine Plastiktüte“ mit ihren Habseligkeiten. Das war alles, womit sie hier in Deutschland gestartet sind. Vrdoljak ist dankbar, dass seine Familie damals in Bayern Hilfe bekommen hat. Für ihn ist es selbstverständlich, heute selbst Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. „Meine wichtigste Aufgabe ist es, ungelernte Mitarbeiter zu Fachkräften zu machen“, sagt er. Diesen Einsatz bekommt er jeden Tag zurück, „durch die Wertschätzung und das Engagement meiner Mitarbeiter“.
Der Münchner Markt wurde 2019 eröffnet. Ein reiner City-Markt, es gibt keine eigenen Parkplätze. Und das funktioniert? „Ja, die Kunden kommen meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad“, erklärt der Marktmanager. 2021 hat die Stadt sogar zugestimmt, dass drei öffentliche Autoparkplätze zusätzlich zu Radstellplätzen umgebaut wurden. Jetzt blockieren die Fahr- und Lastenräder nicht mehr den Eingang zum Markt. Stattdessen sorgen Blumen vor der Tür für einen einladenden Empfang.
Hohe Kundenfrequenz
Die Kundschaft beschreibt Vrdoljak als „bunt gemischt“: Familien (allerdings mit wenig Kindern), viele Singles, Schüler, Studenten und Senioren. Im Schnitt besuchen 20.000 Kunden pro Woche die Einkaufsstätte. Bei einem Durchschnittsbon von knapp 19 Euro kommt so ein „bombiger“ Umsatz in die Kasse. Der Filialleiter ist von Natur aus experimentierfreudig. So testet er beispielsweise zurzeit vegane Produkte in der Bedienungstheke, platziert zwischen Käse und Antipasti. Die vegane Thekenware gehört seiner Meinung nach nicht an den Rand, sondern in den Fokus des Kunden. Außerdem muss sie durch Verkostungen unterstützt werden, am liebsten probieren die Münchner Käse-Alternativen.
Für die hippen Münchner
Im Sortiment bedient man in der Schleißheimer Straße alle großen Trends: Vegan, Veggie, Bio und Regio, High Protein, Unverpackt, Low Carb, Gluten-/Laktosefrei, Koscher, Halal. Weiter gibt es Regale für typische Lebensmittel aus Osteuropa und dem Orient.
Rewe, München, Spezialist für Frische
Davor Vrdoljak ist Marktmanager im Rewe, der 2019 eröffnet wurde. Food macht 96 Prozent des Umsatzes aus. Dafür sorgen maßgeblich die Bedienungstheken: Fleisch, Wurst, Geflügel, Käse, vegane Alternativen. Die Metzgerei ist im vorderen Bereich platziert, direkt hinter der Obst- und Gemüse-Abteilung. Hier sind Bayerischer Ochse, Strohschwein und Bio-Geflügel im Angebot, ebenso selbst veredelte Produkte wie Pfannen oder Spieße. Eine breite Platzierung von Brot und Backwaren, geschnittene Salate aus der Schnippelküche und Convenience-Produkte unterstreichen die Frischekompetenz. Sushi ist untervermietet.
REWE, Schleißheimer Straße 137, 80797 München
qm Verkaufsfläche
Mitarbeiter, davon 3 Azubis
Artikel im Sortiment
Mio. Euro Netto Umsatz
Euro Umsatz pro qm
Euro Durchschnittsbon
Öffnungszeiten Mo - Sa. 7.00 bis 20.00 Uhr