Bayreuth steht für Richard Wagner, das markgräfliche Opernhaus und die Eremitage. Der Vergleich ist gewagt, aber mit dem E-Center Schneider hat die Stadt am Fuße von Fichtelgebirge und Fränkischer Schweiz ein weiteres Aushängeschild hinzubekommen: einen Einkaufstempel, der seinesgleichen sucht. In dritter Generation ist die Kaufmannsfamilie Schneider im Bayreuther Land als Betreiber von Flächen im Lebensmitteleinzelhandel bekannt. Der „Schneidermarkt“ stand schon immer für Qualität und gelebte Kundennähe. Inzwischen trägt Patrick Schneider die Verantwortung. Sechs Märkte in und um Bayreuth laufen unter seiner Regie, fünf Supermärkte und nun auch die größere Bühne: das E-Center auf einer ehemaligen Brache im Südwesten seiner Heimatstadt. Rund 20 Millionen Euro hat die Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen in das Gelände einer alten Gießerei am Rande der Altstadt gesteckt. Der Neubau ragt aus der Wohngegend heraus, die klare Architektur und die spiegelnde Glasfront lassen keinen Rückschluss auf das an Höhepunkten reiche Innere zu.
Gelungene Inszenierung
Dann öffnet sich die Schiebetür einem Bühnenvorhang gleich und gibt den Blick in eine neue Einkaufswelt frei. Modern und dennoch warm, hier werden Lebensmittel und Konsumgüter meisterhaft inszeniert. Sichtbare Wände und Deckenelemente sind ganz in Schwarz gehalten, die tragenden Balken der Decke, Holzelemente bei Backwaren und Molkereiprodukten sowie die Steinoptik in der Vinothek stiften Wärme, ohne den präsentierten Waren das Licht zu nehmen.
Wie einst Richard Wagner ist auch Patrick Schneider in die Vollen gegangen. „Wir haben keine Kompromisse gemacht“, betont er und verweist auf modernste Licht- und Kassentechnik sowie Fotovoltaik zur Eigenversorgung auf dem Dach. Für die Konzeption war Wanzl, für die Frischetheken war Aichinger der Ansprechpartner. Herausgekommen ist eine emotionale Fresh-Food-Erlebniswelt, die Einkaufen und Genuss verbindet. Als das Aushängeschild unter den vielen Höhepunkten im Markt muss der Hofladen genannt werden. Shop-in-Shop präsentieren sich unter dem Dach einer angedeuteten Scheune derzeit 27 unterschiedliche Lieferanten aus dem Bayreuther Land. „Natürlich, echt, von hier“ heißt hier die Losung. Der maximale Radius der vermarkteten Produkte liegt 20 Kilometer um das „Super-Center“ herum, wie Schneider seinen Markt nennt. Vom fränkischen Gin, den es auch im Ausschank bei Starkoch Alexander Herrmann gibt, über Biergartenbrot bis hin zu Roggenmehl und Honig reicht die Bandbreite heimischer Produkte. Neu ist seit wenigen Tagen eine hydraulische Vitrine, die auf Knopfdruck den Griff in die oberfränkische Genusswelt der Lauensteiner Pralinen freigibt.
E-Center „Schneidermarkt“, Otto-Hahn-Straße 1, Bayreuth
qm Verkaufsfläche
Mitarbeiter
Artikel werden im E-Center angeboten
Mio. kostete der Innenausbau
Lieferanten aus dem Bayreuther Land beliefern den Hofladen.
Direktlieferanten hat der Schneidermarkt
PKW-Stellplätze erlauben mit einer Komfortbreite von 2,70m ein bequemes Ein- und Aussteigen.
3 Fragen an
Patrick Schneider: Wir sind sehr zufrieden – anders kann ich das nicht sagen. Wir lagen bisher voll im Soll und haben im Bio-Bereich ein solides Wachstum. Mit unserem Naturkind-Sortiment liegen wir über dem Durchschnitt. Das Super-Center liegt in einem guten Einzugsgebiet, wir konnten hier eine Lücke schließen.
2024 wollen Sie ein weiteres E-Center im Norden von Bayreuth eröffnen?
Das stimmt, wir sind da schon in der Projektierung. In der Riedinger Straße handelt es sich um einen alten Real-Standort. Deshalb planen wir dort, einen höheren Anteil Nonfood anzubieten – also mehr Playmobil, mehr Lego, aber keine Elektrogroßgeräte oder Fahrräder.
Warum ist Ihnen die Regionalität im Angebot ein so großes Anliegen?
Als Bayreuther liegen uns natürlich einheimische Produkte am Herzen. Wir engagieren uns sehr im sozialen Bereich, machen Veranstaltungen für Kinder und unterstützen soziale Projekte in Bayreuth und in den Gemeinden unserer Märkte. Wir Oberfranken sind sehr in der Heimat verwurzelt. Denken Sie an unsere Biervielfalt. Mit Fernsehbieren brauche ich hier nicht zu kommen.