Thomas Brendel kann und will seinen Stolz nicht verhehlen: Sein neuer Markt „is wat janz Besonderet“. Er muss es wissen, schließlich arbeitet er schon seit 2009 am Standort Stern-Center in Potsdam. Der Lebensmittelmarkt im größten Einkaufszentrum der Region wurde von Real betrieben, er war dort zwölf Jahre lang Chef. Seit letztem Jahr ist er Marktleiter beim neuen Eigentümer Edeka, er hat den Umbau begleitet und stellt nun fest: „Mit dem Museum von 1996 (als der Real in Betrieb ging, Anmerkung der Red.) hat die neue Fläche nichts mehr zu tun.“
Heute bieten die Edekaner den Kunden aus Potsdam und Umgebung die Wahl: Für den schnellen Einkauf reicht meist der Gang durchs Erdgeschoss. Wer einen frischen Salat zum Mittagessen sucht, dazu eine kalte Cola und noch was Süßes zum Nachtisch, kann im Nu seine Artikel selbst scannen, bezahlen und ist wieder draußen.
Den Wocheneinkauf im Blick
Noch stärker aber zielen die Betreiber auf die Verbraucher, die Zeit zum Einkaufen mitbringen und sich für die ganze Woche bevorraten. Diese nutzen den Rollsteig, der ins Obergeschoss führt, und gelangen an die Bedienungstheken. Vor dem Umbau hatte die Edeka ihre Kunden befragt, welches Angebot sie hier vermissen. Auf Kundenwunsch wurde eine Frischfisch-Theke installiert, kombiniert mit einem Räucherofen. „Kommt prima an“, so Brendel.
Der Markt setzt auf Transparenz, die Kunden sollen bei der Herstellung und Verfeinerung von Frischwaren zuschauen. Neu am Start ist „Amor“, ein italienisches Feinkostgeschäft mit Tresen im Obergeschoss. Das Besondere: Amor bietet einen kleinen, aber feinen Gastronomiebereich mit 20 Sitzplätzen. Der Kunde kann die frisch gebackene Pizza nicht nur riechen und mit nach Hause nehmen, sondern direkt vor Ort verzehren. Und dank einer Ausschank-Genehmigung bekommt er sogar ein Glas Wein dazu, aus Italien und falls gewünscht, in Bioqualität. Später noch ein Nachtisch und einen Espresso – welcher Kunde will da noch in der Systemgastronomie des Stern-Centers essen? Am Wochenende wird das Angebot im E-Center laut Brendel schon gut genutzt.
Zwischen Discount und Glamour
Auf 6.600 Quadratmetern Fläche gelingt der Edeka ein Spagat. Einerseits bedient man die Bedürfnisse der Kunden, die (zumindest derzeit) den Gürtel enger schnallen, mit 7.000 Produkten auf Preiseinstiegs-Niveau. Andererseits offeriert man Sortimente „mit Aha-Effekt“, so Brendel. Bio in einer eigenen Naturkind-Abteilung oder unverpackte Seifen eines Berliner Start-ups. Nicht zu vergessen – moderne Technik: 54 Easy-Shopper-Wagen stehen zum Selbstscannen bereit.
EDEKA-Center, Stern-Center 1, 14480 Potsdam
qm Verkaufsfläche
Mitarbeiter umgerechnet auf Vollzeit, davon 109 aus der ehemaligen Real-Belegschaft und 4 Azubi
Parkplätze, kostenlos im Stern-Center
regionale Lieferanten
Backmeister-Café mit 16 Sitplätzen
„Amor“-Feinkost mit 20 Sitzplätzen
Kassen, davon 3 Self-Scanning und 2 Kassen für „Easy-Shopper“-Wagen
Artikel, davon 7.000 zum Discount-Preis,
1.750 qm Nonfood-Abteilung
3 Fragen an
Verena Zirwes: Die Kassen stehen als einziges Element noch an derselben Stelle wie zuvor. Was die Gestaltung und das Layout angeht, haben wir von Grund auf alles neu entwickelt. Die architektonische Voraussetzung der zwei Etagen haben wir genutzt, um durch eine durchdachte Sortimentspositionierung beide Geschosse attraktiv für den Konsumenten zu machen.
Wir haben die Frischeabteilungen gezielt aufgeteilt: Obst und Gemüse, Convenience-Produkte, den Backmeister, Süßwaren und Artikel für den schnellen Einkauf wie Getränke sind im Erdgeschoss platziert. Die Italien-Bar, Fisch und Fleisch haben wir effektvoll im Obergeschoss positioniert, um den Kundenfluss für einen ausgiebigeren Einkaufsbummel nach oben zu lenken.
Die Italien-Bar ist ein tolles neues Sortimentselement für Edeka. Wir haben sie zum ersten Mal für das E-Center Weserpark entwickelt und umgesetzt und nun auch wieder in Potsdam eingefügt. Ein tolles, neues Frische-Highlight!