Es war ein Kraftakt mit Cinderella-Effekt: Eine betagte Großfläche in Bonn-Beuel wurde in einen der besten Supermärkte des Landes verwandelt. Zugegeben, dies geschah nicht wie mit Zauberhand über Nacht, aber dafür wirkt die Verwandlung nachhaltig. In rund 17 Monaten wurde der rund 8.200 Quadratmeter große Markt, der seit der Eröffnung 1972 mehrfach umgeflaggt worden war (Toom, Globus), kernsaniert und auf das Weltmarktkonzept der Rewe umgestellt.
Die Rundum-Verjüngung wurde in drei Bauabschnitten durchgeführt – bei laufendem Betrieb. Lediglich drei Wochen blieb der Markt vor der offiziellen Neueröffnung im Februar 2020 geschlossen. Auch Außenfassade, Eingänge, Parkplatz und Mall wurden überarbeitet. Das Resultat: eine hochmoderne, helle Einkaufsstätte mit vielen Besonderheiten und Serviceleistungen, von E-Bike-Ladestation über Selfscanning bis zu Abhol- und Wäscheservices.
Fakten im Fokus
- 7.483 m2 Verkaufsfläche
- 61 Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeit)
- 60.000 Artikel
- 33,8 Millionen Euro Jahresumsatz
- 39,26 Euro Durchschnittsbon
- Öffnungszeiten von montags bis samstags 7–22 Uhr
Dynamische Zuwächse erreicht
Einige Kunden habe der Umbau zwischenzeitlich gekostet, erzählt Marktleiter André Becker. Doch das neue Konzept und der Trend zum One-Stop-Shopping während der Pandemie haben die Delle mehr als wettgemacht. Allein die Anzahl der Bons konnte 2021 im Vergleich zu 2020 um rund 14 Prozent gesteigert werden. Der Umsatz lag im zweiten Pandemie-Jahr noch einmal um knapp 20 Prozent höher als 2020.
Auf der Fläche wird das rund 60.000 Artikel starke Sortiment in Themenwelten präsentiert. Begrüßt wird der Kunde mit einer farbenprächtigen Blumenabteilung, bevor er in die Frühstückswelt eintaucht. Ein Highlight hier: die Kaffeeröst-Station. Mehr als zehn verschiedene Kaffeesorten aus eigener Röstung stehen zur Auswahl und verströmen ihren Duft.
Im Anschluss eröffnet sich eine eigene Abteilung für Produkte für eine bewusstere Ernährung – eines der neuen Kompetenzthemen. Hier werden vegetarisch-vegane und ökologisch erzeugte Produkte sowie gluten- und laktosefreie oder auch Low-Carb-Spezialitäten gebündelt und in Szene gesetzt – inklusive gekühlter und TK-Ware. Im Shop-in-Shop-System präsentieren sich auch die Non-Food-Bereiche. Hier werden bekannte Markennamen in den Abteilungen hervorgehoben und sorgen für Fachmarktcharakter.
Herzstück des Rewe-Centers ist der sich anschließende und neu geschaffene Marktplatz der Frische mit einer großzügigen Obst- und Gemüseabteilung sowie den Bedienungstheken. „Wir haben hier die umsatzstärkste Fischtheke der Rewe Mitte“, betont Marktleiter Becker. Eine ‧Besonderheit im Fleischangebot seien Produkte vom „Strohwohl“- Schwein, die 2021 für 9,24 Prozent des Fleisch-Umsatzes standen, beschreibt Becker.
Nachhaltigkeit wird erklärt
Die Bio-Sortimente werden in allen Bedienungstheken über farbige Rahmen deutlich hervorgehoben. Dies gilt zudem für regionale Produkte und die zahlreichen Spezialitäten aus eigener Herstellung. An den Bedienungstheken für Käse, Fleisch, Wurst und Fisch sowie in der gläsernen Schnippelküche in der Obst- und Gemüseabteilung erfinden die engagierten Mitarbeiter stets neue Kreationen, die vor den Augen der Kunden veredelt werden. Auch geräuchert wird direkt im Markt. „Unsere Produktion kommt kaum dabei hinterher, die große Verbrauchernachfrage zu bedienen“, erklärt der Marktleiter stolz.
Bewusstsein für Nachhaltigkeits- und Klimaschutzthemen soll das Konzept des „Grünen Pfads“ wecken. An 13 Punkten im Markt können Kunden Informationen und Produkte entdecken, die einen umwelt- und sozialgerechteren Konsum fördern. Darunter sind Stationen zu Plastikreduktion, Tierwohl oder dem PET-Kreislauf. Besondere Aufbauten, Deckenhänger und Bodenaufkleber ziehen die Aufmerksamkeit der Kunden auf diese Themen und Sortimente.
Erleben Sie den Markt und das Team im Video.
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Rewe-Center, Am Weidenbach 31, 53229 Bonn
Gestaltung nach dem „Weltmarktkonzept“ der Rewe
Die Präsentation der Ware erfolgt über Themenwelten, Nonfood-Bereiche werden farblich kenntlich gemacht.
Der „Grüne Pfad“: An 13 Stationen wird auf unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen aufmerksam gemacht und Informationen bereitgestellt.
Eigenproduktion ist in allen Frische-Bereichen ein wichtiges Profilierungsinstrument
Alle Bedienungstheken wurden biozertifiziert.
Fotos Mirco Moskopp