Edeka-Center Weserpark Genuss-Hafen an der Weser

Als Flaggschiff in Norddeutschland setzt das neue Edeka-Center im Einkaufszentrum Weserpark in Bremen auf Frische, Eigenproduktion und Regionalität. Das wird beim Marktrundgang deutlich.

Freitag, 29. Januar 2021 - Ladenreportagen
Wibke Niemeyer
Artikelbild Genuss-Hafen an der Weser
Der Kapitän: Marktleiter Rainer Ehme, studierter Betriebswirt, ist seit 2012 für die Edeka tätig.
Bildquelle: Edeka Minden-Hannover, Interstore Schweitzer

„Moin Bremen und umzu“ – die Begrüßung in Schriftform an der Kundeninformation im Edeka-Center Weserpark in Bremen fällt norddeutsch aus. Seit November 2020 hat das neue Leuchtturm-Projekt der Edeka Minden-Hannover im Einkaufszentrum geöffnet. Im Ortsteil Mahndorf und damit 3 Kilometer von der Autobahn eins entfernt, hat es eine gute Anbindung für Logistik und Verkehr. „Als primäres Einzugsgebiet haben wir erst mal den Bremer Raum definiert, wobei natürlich auch Kunden zum Weserpark kommen, die bei guter Verkehrsanbindung weit größere Strecken zurücklegen“, erklärt Rainer Ehme. Der Marktleiter, der seit 2012 für die Edeka tätig ist, wirkt beim Rundgang begeistert von seiner neuen Aufgabe als Kapitän auf dem Flaggschiff in Norddeutschlands Genuss-Hafen: 6.800 Quadratmeter Verkaufsfläche, eine Besatzung mit gut 160 Mitarbeitern und an Bord über 50.000 Artikel vom Gut-und Günstig-Produkt bis zur Edel-Spezialität sowie einen Gastronomie-, Frischwaren-, Back- und Weinbereich.

Wer das neue E-Center betritt, der spürt die Liebe zu frischen Lebensmitteln und die Verbundenheit zur norddeutschen Region in jedem Winkel. So werden regionale Artikel von mehr als 50 Lieferanten, die alle laut Ehme nicht weiter als 30 Kilometer von Bremen entfernt beheimatet sind, angeboten. Das Sortiment reicht von Dannenberger Frischeiern, Honig der Imkerei Schmidt-Uhlenkamp über Milchprodukte der Hofmolkerei Dehlwes bis hin zu Kartoffeln und Zwiebeln der Worpsweder Perle sowie Wurstwaren von der Firma Röpke. Die Erzeuger finden sich teils mit Fotos an den Regalen wieder. Aber auch ladenbaulich wird Bezug zur Region genommen. In blauer Farbe zeigen die Wände den Verlauf der Weser. Schematisch dargestellt, fließt der Fluss von der Quelle bis zur Mündung im Kassenbereich und bietet zugleich eine Orientierung beim Einkauf. „Das ist der Originalverlauf der Weser“, sagt Designerin Verena Zirwes. Das Konzept und die Umsetzung realisierte das Ladenbauunternehmen Interstore|Schweitzer aus Italien. „Einkaufen und sich dabei wie auf dem Marktplatz inspirieren lassen“, fasst Zirwes zusammen.

Die wohl spannendste technische Neuerung findet sich im Eingangsbereich: die Einkaufswagen. Denn dort stehen neben dem klassischen Drahtmodell auch „Easy-Shopper“. Die Vorteile: Sie reduzieren die Wartezeiten an der Kasse, und das Umpacken der Waren vom Wagen auf das Kassenband sowie wieder zurück entfällt. „Der Kunde scannt die Produkte selbst und kann sie direkt in eigene Tragetaschen oder Körbe legen. Für die Nutzung meldet er sich ganz einfach mittels App oder Kundenkarte am Wagen an. Am Ende seines Einkaufs muss er nur noch an einer der drei speziell eingerichteten Kassen bezahlen“, beschreibt Ehme.

Einen Dschungel in Norddeutschland? Den gibt es in der Obst- und Gemüseabteilung. Neben heimischen und saisonalen Produkten gibt es auch exotische Früchte aus Europa und der Welt. Tomaten und andere lose Waren sind liebevoll sortiert. „Wir haben 28 unterschiedliche Tomatensorten“, zeigt Ehme die Vielfalt auf. In der Jungle-Bar werden täglich Säfte und Smoothies selbst hergestellt und die 10 Meter lange Salatbar mit verschiedenen grünen Salaten, Rohkost sowie Convenience-Produkten bestückt. Ebenfalls platziert sind hier eine Sushi-Bar sowie ein Schrank mit Kräutern und Salaten von Infarm. Die Edeka Minden-Hannover testete als erster Handelskonzern die Kräutergärten des Berliner Start-up-Unternehmens.

Wenige Schritte weiter duftet es nach frischem Brot und Kaffee. Hier finden sich eine Bäckerei und Kaffeerösterei. Die Schaubäckerei, in der Brot und Brötchen handwerklich gebacken werden, hat den Titel „Backmeister“ verliehen bekommen. Jörg Siekiera ist der Fachmann für regionale Spezialitäten wie den Bremer Butterkuchen mit einem Hauch von Kardamom. Für Kaffee und Kuchen gibt es neben den Backwaren Teller und Tassen zu kaufen. Warum, das erklärt Designerin Zirwes: „Wir haben über den ganzen Markt mit Cross- Merchandising-Aktionen verschiedene Akzente gesetzt und neben dem Lebensmittelsortiment die passenden Nonfood-Artikel platziert.“ Marktleiter Ehme ergänzt: „Wir sind ein Vollsortimenter. Da auf dieser Fläche vorher ein Real war, durfte auch der Nonfood-Bereich nicht fehlen. Daran sind die Kunden gewöhnt.“

Eine Kaffeesorte mit der Nummer 28
Sieben verschiedene Kaffeesorten zählt die Kaffeerösterei. Auf dem Etikett des Kaffees Nummer 7 steht die Zahl 28. „Das ist in Anlehnung an unsere Postleitzahl“, erklärt Ehme und unterstreicht so die regionale Verbundenheit. Im hinteren Bereich sind die Frischebereiche. Mediterranes Flair versprüht die Italienwelt „Amor“ mit italienischen Spezialitäten in Bedienung. Ganze Serrano-Schinken hängen von der Decke. Beim Blick in die Theke mit Parmaschinken, Fenchelsalami und Parmigiano Reggiano liegt der Geschmack von Bella Italia spürbar auf der Zunge. Abteilungsverantwortliche Anne Berg ist Expertin in der Herstellung von Pasta- und Antipasti-Spezialitäten. „Mein Wunsch ist es, dem Gaumen Italienisch für Fortgeschrittene beizubringen“, sagt sie. Der passende Wein zu Pasta, Pizza und Antipasti findet sich in der hauseigenen Weinabteilung. Hier wurde mit dem Bremer Ratskeller eine regional bekannte Franchisemarke für Wein ins Angebot integriert. „Es ist großartig, so eine Bühne geboten zu bekommen. Die Kunden schätzen die Fachberatung“, erzählt Kellermeister Karl-Josef Krötz.

Appenzeller, Beemster, Bio-Pfeffer-Rebell, Manchego und Brie de Meaux gibt es in unmittelbarer Nähe auf dem niederländisch klingenden „Kääsmarkt“. Das macht Appetit auf Käse. Käse-Somme-lière Vanessa Mehrtens berät zu Kochkäse aus dem Fass, Bio-Produkten, französischem Weichkäse und loser Heumilch-Butter. „Käse-Chips aus Eigenproduktion sind der absolute Verkaufsschlager in allen Märkten“, sagt Dirk Große-Wortmann, Vertriebsgeschäftsführer bei der Edeka Minden-Hannover.

Auf Käse folgt Fleisch – in Bremen sind Fleischer mit Stil am Werk, und ein Rind mit Fliege ziert das Logo. Eine besondere Aufmerksamkeit bekommt der Dry-Aged-Schrank. Und was darf in einem Supermarkt in Norddeutschland erst recht nicht fehlen? Genau, Fisch. Dieser wird bei den Fischwerkern vor Ort geräuchert. Die Ware kommt von Hamburgs Hafen direkt in die Fisch-Bedientheke. „Wir beziehen unsere Ware vom Schwesterbetrieb Hagenah – die Fischwerker mit Sitz in Hamburg“, heißt es auf der Seite im sozialen Netzwerk Facebook.

Regional heißt in Bremen natürlich auch Fußball. Kurz vor den Kassen kommen die Fans des heimischen Fußballbundesligisten Werder Bremen voll auf ihre Kosten. Um der Liebe zum Verein gerecht zu werden, gibt es Trikots und Schals zu kaufen. Ein Stadionbild ziert eine Fensterfassade, und in der tribünen-ähnlichen Sitzzone fühlen sich Kunden wie im Weserstadion.

Fakten im Fokus

6.800 qm Verkaufsfläche
160 Mitarbeiter, davon 3 Auszubildende
über 50 Lieferanten aus der Region
19 Kassen, davon 4 Self-Scan-Kassen und 3 Easy-Shopper-Kassen
rund 50.000 Artikel im Sortiment

Schnell gelesen
E-Center Weserpark, Hans-Bredow-Strasse 19, 28307 Bremen

  • Modernes Konzept: einkaufen und sich wie auf einem Marktplatz inspirieren lassen
  • Leitmotiv „Weser“ für die Region
  • Hausgemachte Spezialitäten an Genuss-Inseln und Bedientheken
  • Besondere Fixpunkte wie der Fanshop von Werder Bremen
  • Nachhaltige Ausstattung: LED-Beleuchtung und 100 Prozent Ökostrom

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Bergkäse aus dem Zillertal oder Le Gruyère: Der niederländisch klingende „Kääsmarkt“ macht Appetit auf Käse.
Bild öffnen Der Kapitän: Marktleiter Rainer Ehme, studierter Betriebswirt, ist seit 2012 für die Edeka tätig.
Bild öffnen Sieben Kaffeesorten zählt die Kaffeerösterei. Wobei die siebte Sorte mit der Nummer 28 auf die Postleitzahl anspielt.
Bild öffnen Außerdem im Angebot: die Ananas-Schälmaschine.
Bild öffnen Heimisch, saisonal und exotisch geht es in der Obst- und Gemüseabteilung im Eingangsbereich zu.
Bild öffnen Das E-Center entstand auf einer Teilfläche des ehemaligen Real-Marktes. So war es wichtig, dass sich für die früheren Kunden nicht alles verändert. Textil- und Drogeriewaren haben ihren eigenen Platz.
Bild öffnen In einem norddeutschen Supermarkt darf die Fischtheke natürlich nicht fehlen. Die Schuppentiere werden vor Ort geräuchert.
Bild öffnen So schmeckt Italien: Die Genusswelt Amor versprüht mediterranes Flair. Ganze Serrano-Schinken hängen dort von der Decke. In der Theke finden sich italienische Käse- und Wurstspezialitäten sowie Antipasti und Pesto.
Bild öffnen Im Wunderland: Ein Süßwarenspender für „M&M’s“ und das Pralinenregal sind Fixpunkte bei den Süßwaren.
Bild öffnen Zur Stärkung der regionalen Wirtschaft arbeitet der Markt mit diversen regionalen Lieferanten zusammen. Sie sind alle nicht weiter als 30 Kilometer von Bremen entfernt beheimatet.
Bild öffnen Stadionatmosphäre im Werder-Fanshop: Regionalität heißt in Bremen auch Fußball.
Bild öffnen Fleischer mit Stil: Die Fleisch- und Wurstwaren werden aus der Produktionsstätte in Niedersachsen geliefert.

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