Aktiv & Irma Oldenburg Eine runde Sache

Eine nicht alltägliche Supermarkt-Architektur prägt das Bild des Aktiv & Irma Verbrauchermarktes in Oldenburg an der Klingenbergstraße Ein breites Regional- und Bio-Angebot ist in nahezu allen Sortimenten fester Bestandteil.

Donnerstag, 13. Juli 2017 - Ladenreportagen
Dieter Druck
Artikelbild Eine runde Sache
Bildquelle: Archimage / Meike Hansen, David Farcas

Diese Rundungen stechen ins Auge. Ohne Ecken und Kanten präsentiert sich der vor einem Jahr eröffnete Verbrauchermarkt des Oldenburger Familienunternehmens „Aktiv & Irma“. Der Neubau genießt sicher in Deutschland ein Alleinstellungsmerkmal. Für 2018 steht er auf der Shortlist des Preises des Deutschen Architekturmuseums (DAM).

Fakten im Fokus
  • Verkaufsfläche: 2.400 qm inkl. Getränkemarkt
  • Mitarbeiter: 48
  • Artikelzahl: 20.000
  • Kassen: 6
  • Durchschnitts-Bon: 15 Euro

Der Entwurf ist übrigens auch „Familiensache“. Denn Lars Frerichs ist Inhaber des Architekturbüros „Neun Grad“ und gleichzeitig Gesellschafter des Oldenburger Handelsunternehmens, das in der Stadt Oldenburg und der Umgebung zehn Verbraucher- sowie zwei plopp Getränkemärkte betreibt. Hauptlieferant ist die Regionalgesellschaft Edeka Minden-Hannover.

Auch das Innenleben des 2.400 qm großen Markes bietet manchen Hingucker, wie die Säulenkonstruktion in der Marktmitte. Hier werden Artikel herausgestellt, z. B. Weine oder Saisonartikel, und gleichzeitig hat der Kunde aufgrund der angebotenen Sitzgelegenheiten die Möglichkeit, in diesem Umfeld zu verweilen. Die nach eigenen Vorstellungen mit Tchibo konzipierte Coffee-to-go-Einheit ist in unmittelbarer Nähe und findet laut Marktleiter Andreas Meyer regen Zuspruch.

Große Fensterfronten lassen viel Tageslicht rein. Die Beleuchtung basiert komplett auf LED. „Man muss mehr Geld in die Hand nehmen, aber es lohnt sich“, sagt Geschäftsführer Günter Walter. Der Einsatz von Wärmepumpen, die Wärmerückgewinnung und die CO2-Kühlung zeigen, dass sich der Markt auf technisch neuestem Stand bewegt.

Am Beginn des Kundenlaufs steht die Obst- & Gemüseabteilung. Ein breites Angebot von regionalen Erzeugern sowie der Bio-Block fallen hier sowie im gesamten Markt auf. „Oldenburg ist sehr bioaffin, u. a. wegen der Universität und dem studentischen Umfeld“, erläutert Walter. Deshalb hat das Team das Angebot der Marken Demeter, Alnatura sowie Produkte des Lieferanten Naturkost West deutlich erweitert. Parallel dazu verzeichnet der Standort eine starke Nachfrage nach veganen sowie gluten- und laktosefreien Angeboten, die den jeweiligen Sortimenten zugeordnet sind.

Schnell gelesen

Aktiv & Irma, Klingenbergstrasse 1, 26133 Oldenburg

  • Architektonisch herausstechender Supermarkt, u. a. ausgezeichnet mit dem Deutschen Ziegelpreis 2017
  • Mit 2.400 qm Verkaufsfläche der größte unter den zehn Verbrauchermärkten des Oldenburger Familienunternehmens
  • 9,5 Mio. Umsatz im ersten Jahr
  • Schnippelküche
  • Starke regionale Ausrichtung
  • Energiesparende Systeme z. B. bei Beleuchtung und Kühlung
  • Viele Bio-affine Kunden
  • Die Fleischtheke wird von der Tochtergesellschaft Kramerhof geführt.

Fresh-Cut-Salate, verschiedene Snacks und eine Salatbar (Selbstbedienung) komplettieren das „Eingangsangebot“, das größtenteils in der Schnippelküche des Marktes entsteht. Etliche Büros im Umfeld sorgen für die entsprechende Nachfrage bei den To-go-Angeboten. Der Kaufkraft-Index in Oldenburg liegt bei knapp 103 Prozent. Der Durchschnittsbon addiert sich in der Klingenbergstraße auf rund 15 Euro. Und mit mehr als 9,5 Mio. Euro Umsatz liegt der Standort im ersten Jahr über Plan.

Die Fleischabteilung mit 19 m Thekenfront wird von der firmeneigenen Tochter, der Kramerhof Meisterfleischerei, bewirtschaftet, unter Leitung von Horst Frerichs und seinen zwölf Mitarbeitern. Neben dem Markenfleisch-Programm von Gourmet naturel, mit dem der gesamte Rindfleischbedarf abgedeckt wird, finden Kunden ebenso irisches Dry-aged-Beef wie US-Beef aus Nebraska in der Theke. Neu im Sortiment sind Fleisch- und Wurstwaren aus dem Programm „Wir kennen den Landwirt“. Bei diesem Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem Aktivstall für Schweine der Familie Mörixmann sowie dem Schlachthof Brand und der Firma Schulte Wurstwaren aus Lastrup die Vergangenheit zum Vorbild genommen und frei nach dem Motto „Wir wissen, wo‘s herschmeckt“ der nächste Schritt in Sachen Tierwohl gegangen.

Neben den regionalen Produkten, z. B. aus der Oldenburger Traditionsmetzgerei Meerpohl, werden die frischen Hackfleisch-Produkte und Fleischzubereitungen direkt vor Ort von Fleischermeister Frerichs und seinem Team hergestellt. Um das Sortiment komplett zu machen, produziert die Firma Alfred Pleus aus Stuhr für Kramerhof die besten Produkte unter eigenem Namen nach extra dafür abgestimmten Rezepturen. Filetmedaillons auf Soßenspiegeln in backofenfesten Schalen, vorgegartes Pulled Pork und wechselnde Gerichte aus der heißen Theke komplettieren das Angebot für die Schnelle Küche sowie die To-go-Esser.

Die Kühlregale sind am anderen Ende des Marktes platziert. Dadurch wird der Kunde ganz durch den Markt geleitet. Der Getränkemarkt ist integriert.

In der Mall findet der Kunde das Café/Bistro von der Bäckerei Behrens-Meyer mit Theke und 70 Sitzplätzen. Lotto- und Postagentur sowie einen Anbieter mit mediterraner Feinkost runden das Angebot ab.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Hingucker mit Anziehungskraft: Der Aktiv & Irma Verbrauchermarkt in Oldenburg mag eine gewisse puristische Ausstrahlung haben, nicht aber das Sortiment mit mehr als 20.000 Artikeln.
Bild öffnen Stop and go: Klare Signale in der „offen“ gehaltenen Kassenzone.
Bild öffnen Eine runde Sache ist auch das umfangreiche Obst- und Gemüsesortiment. Bio-Produkte spielen an diesem Bioaffinen Standort eine bedeutende Rolle, ebenso wie die Zusammenarbeit<br />
mit Erzeugern aus der Region.
Bild öffnen Geschäftsführer Günter Walter (l.) und Marktleiter Andreas Meyer sind mit der Entwicklung des neuen Standortes sehr zufrieden
Bild öffnen Große Türöffnungen sorgen für reichlich Tageslicht im Markt, der ansonsten komplett mit LED ausgestattet ist.
Bild öffnen Die Kaffeestation ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Tchibo.
Bild öffnen Frisch Geschnippeltes aus der markteigenen Küche gibt‘s für die To-go-Kunden.
Bild öffnen Wandmalereim mit Informationsgehalt.
Bild öffnen Das Zentrum: Die Säulenkonstruktion in der Marktmitte ist ein Anlaufpunkt.
Bild öffnen Lust auf Fleisch weckt das breite Angebot in der Theke. Regionalität und Tierwohl sind zentrale Themen.

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