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Südbadischer Wein ist Umsatzgarant
Wein, Sekt und Spirituosen machen in Waldkirch 7,1 Prozent des Umsatzes aus. Von den 1.600 Weinen in der 180 qm großen Weinabteilung stammen 1.000 aus zehn deutschen Anbaugebieten.Im Fokus stehen dabei die lokalen Gebiete Kaiserstuhl, Markgräflerland, Breisgau und Ortenau. Ganze 80 Prozent des Gesamtumsatzes mit Wein wird bei Rewe Schneider mit Flaschen aus Südbaden erzielt.
Denn er sieht nur zwei Chancen, um sich gegen die Discounter durchzusetzen: qualifizierte Mitarbeiter und eine stetig wachsende Kundenzahl. Mitarbeiter werden u. a. motiviert durch gemeinsame Feiern und Fahrten sowie die Marktleiter mit je einem Dienstwagen und monatlichen Erfolgsbeteiligungen. Um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, hat der Kaufmann eigens eine Dienstleistungsgesellschaft gegründet, deren Mitarbeiter für saubere Läden und volle Regale sorgen. „Jeder Laden soll jeden Tag so aussehen, als handele es sich um eine Neueröffnung“, betont Schneider. Warenverfügbarkeit ist für ihn das A und O – auch bei Aktionsware will er sie noch samstags abends garantieren. Deshalb hat er acht mobile Gondelköpfe installiert, die mit Aktionsware bestückt sind. Acht weitere stehen im Lager. Sie werden donnerstags mit den neuen Werbeartikeln bepackt und montags in den Markt gerollt.
Wenn es um Markenpflege und Kundenzufriedenheit geht, denkt Schneider auch nicht nur ans Geldverdienen. Ein Beispiel ist die Fischtheke: „Da steht unternehmerischer Wille dahinter, kein kaufmännisches Denken.“ Er leistet sie sich, weil er überzeugt ist, dass sie ein Kundenmagnet ist und deshalb mehr Menschen bei ihm einkaufen – auch dank der guten Beratung der drei Fischfachverkäufer. Ein anderes Beispiel ist das von ihm eingeführte Reklamationsmanagement. Kunden erhalten bei nachvollziehbaren Beschwerden einen 20-Euro-Gutschein und einen Blumenstrauß. „Das ist die beste Mund-zu-Mund-Propaganda und trägt zu einem guten Image bei.“
Schnell gelesen
Rewe Dieter Schneider, Mauermatttenstraße 26, 79183 Waldkirch
- Beim Umsatz liegt der Markt in Waldkirch, wie die anderen sieben Standorte auch, „deutlich über Vorjahr“. Das Wochenendgeschäft ist überproportional stark ausgeprägt.
- Starker Fokus auf lokale Produkte: 110 Erzeuger aus einem Umkreis von 20 km beliefern Dieter Schneider. Der Umsatzanteil dieser Ware liegt insgesamt bei 20 Prozent.
- Bis 2020 will Dieter Schneider vier weitere Märkte rund um Denzlingen eröffnen.
Kaum vorstellbar, dass der Mann, der von sich sagt, dass er mit Inbrunst bei der Sache ist, sich am Anfang seiner Selbstständigkeit „blutleer“ gefühlt hat. „Die Trauer um den Verlust meiner Geschäftsführertätigkeit bei Rewe Südwest wog damals schwerer als die Freude an den eigenen Läden“, bekennt er. Nach fast 40 Jahren bei Rewe, davon 13 als Geschäftsführer in Wiesloch, gingen Schneider und der Konzern 2006 getrennte Wege, weil es im Zusammenhang mit der Strukturreform unterschiedliche Ansichten über die Betreibungsform der Rewe-Märkte gab. Er erhielt das Angebot, sich mit zwei Läden selbstständig zu machen, doch sein Antrieb, Kaufmann zu werden, war zunächst gering. Seine Frau Erika, seine Kinder Martin und Stephanie sowie sein Schwiegersohn Mike Schneider, der mit ihm heute das Unternehmen leitet, drängten ihn, mit der Selbstständigkeit loszulegen.
Heute ist das anders. Da gibt es schon mal Diskussionen mit seiner Frau und Tochter, die vor einem Jahr Enkelin Lara zur Welt gebracht hat, ob die Familie die Verantwortung für noch mehr Märkte und Mitarbeiter übernehmen sollte. Doch Dieter Schneider ruht nicht. Sein Antrieb ist, seinen Kindern ein gesundes Unternehmen zu hinterlassen: „Dazu mache ich, wenn nötig, auch einen 13. und 14. Markt auf, um unser Gebiet vor Wettbewerbern zu schützen.“ Die Konkurrenz sollte gewarnt sein: Den langen Atem dafür hat der Hobby-Radler allemal.