Süßwarenindustrie Hoffen auf Wachstum

Die deutsche Süßwarenindustrie sieht sich wegen steigender Rohstoffpreise vor schwierigen Zeiten. „Wir hoffen, dass es so wird wie im vergangenen Jahr", sagt der Chef des Branchenverbandes BDSI, Dietmar Kendziur.

Donnerstag, 24. Februar 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

2010 hatte der stark gewachsene Export den Unternehmen nach vorläufigen Zahlen noch ein Umsatzplus von insgesamt 1,4 Prozent gesichert und die Erlöse auf 12,3 Mrd. Euro klettern lassen. Eine Prognose gleiche aber angesichts vieler Unsicherheiten dem Blick in die Glaskugel, sagte Kendziur. Die Branche fordert, preistreibende Spekulationen mit Rohstoffen wie Weizen, Zucker und Kakao einzudämmen und die Bioenergie-Förderung zu drosseln. „Die Ernte gehört auf den Teller und nicht in den Tank." Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie hat sich der Weizenpreis seit dem Spätsommer 2010 nahezu verdoppelt und Kakao sogar um ein Fünftel verteuert. Sorgen bereiten der Branche, die in Deutschland 50.000 Beschäftigte zählt, die Machtkämpfe an der Elfenbeinküste. Von dort kommt die Hälfte des benötigten Kakaos. Die Deutschen hatten 2010 weniger genascht. Pro Kopf sank der Süßwarenkonsum um 0,6 Prozent auf 30,6 kg - davon 9,3 kg Schokolade. Die 200 deutschen Hersteller geben inzwischen knapp die Hälfte der Produktion in den Export, hauptsächlich in EU-Länder.