Ernährungsindustrie Optimismus für 2011

Die deutsche Ernährungsindustrie erzielte 2010 einen Umsatz von 149,5 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2009. „Die Ernährungsindustrie hat das Jahr 2010 besser als von vielen erwartet bestanden", so der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Jürgen Abraham (Foto).

Mittwoch, 19. Januar 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Grund zur Euphorie bestehe bei den Lebensmittelherstellern allerdings nicht. Der harte Preiswettbewerb im LEH habe sich auch 2010 fortgesetzt, so dass der Umsatz real sogar um 0,2 Prozent zurückging. Gleichzeitig sind die Agrarrohstoffpreise wieder stark gestiegen. 2011 soll besser werden. Der BVE rechnet mit einem nominalen Plus beim Branchenumsatz von 2,5 Prozent. Dabei setzt der Verband auf den Export, die positive Konsumstimmung und steigendes Qualitätsbewusstsein der Verbraucher im Inland. Laut einer aktuellen Umfrage der BVE erwarten zwei Drittel der Unternehmen steigende Umsätze im Jahr 2011.

Die steigenden Preise bei den wichtigsten Agrarrohstoffen allerdings bereiten der Ernährungsindustrie die größte Sorge für 2011. Nach der BVE-Branchenumfrage erwarten für das Jahr 2011 rund 80 Prozent der Lebensmittelhersteller weiter steigende Rohstoffpreise. Die Agrarrohstoffpreise sind im Laufe des Jahres 2010 sprunghaft gestiegen und lagen zum Jahresende um 40 Prozent über dem Preisniveau im Frühjahr. Viele Hersteller haben deshalb bereits Preiserhöhungen angekündigt, erwarten aber gleichzeitig harte Verhandlungen mit dem Lebensmittelhandel. Für sie ist entscheidend, ob massive Kostensteigerungen an die Verbraucher weitergegeben werden können.