Nachhaltiger Wirtschaften Nachhaltigkeits-Standard

Die Pilotphase für den neuen Standard „Nachhaltiger Wirtschaften Food“ ist abgeschlossen. Dieser steht nun allen Unternehmen offen.

Sonntag, 06. Oktober 2013 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Nachhaltigkeits-Standard
Bildquelle: ZNU

Nach den Herstellern Kuchenmeister, Brandt, Teutoburger Ölmühle und Söbbeke haben sich bereits weitere Unternehmen zertifizieren lassen, darunter aus der Bitburger Braugruppe die Standorte Bitburg, Wernesgrün und Lich, aus der PHW-Gruppe die Nienburger Geflügelspezialitäten sowie Ritter Sport und Vion (Standort Buchloe). Entwickelt wurde der Standard, der über gesetzliche Anforderungen hinaus geht, vom ZNU, dem Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke, dem TÜV Rheinland Cert sowie Partnern aus Lebensmittelhandel und -industrie.

Das Zertifizierungssystem hilft, Nachhaltigkeitsaktivitäten zu strukturieren, weiter zu entwickeln und glaubwürdig in Richtung der einzelnen Anspruchsgruppen zu kommunizieren. Es ist laut Dr. Axel Kölle, Leiter des ZNU, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen geeignet. Wichtig: Der ZNU-Standard ist ein B2B-Standard, kein Produktlabel, und zudem standortbezogen. Hier geht es darum, nachhaltiges Wirtschaften auf Unternehmens- und Produktebene zu implementieren und zu zertifizieren. Der Standard basiert auf dem ZNU-Nachhaltigkeits-Check und beleuchtet Themenfelder rund um die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Umwelt (Klima/Energie; Ressourcen; Biodiversität/Tierschutz), Wirtschaft (Nachhaltige Wertschöpfung/Faire Bezahlung; Qualität/Verbraucherschutz; Gesellschaftliche Einflussnahme/Antikorruption) und Soziales (Menschenrechte; Gesundheit; Diversity/Demografie).

Dabei soll der Standard eine Klammer bilden rund um bestehende Siegel und Management-Systeme. „Unser Ansatz ist es, bestehende Systemzertifizierungen wie die 14001 oder auch Produktsiegel zu berücksichtigen und nicht das Rad zum fünften Mal neu zu erfinden“, erklärt Kölle. Durch Kombi-Audits und die Berücksichtigung anderer Zertifikate sollen sich Aufwand und Kosten in Grenzen halten. Bisher war die Zertifizierung ausschließlich über den TÜV Rheinland möglich, ab 1. Januar 2014 soll sich dies ändern. Im November schult das ZNU erstmals Auditierer verschiedener Zertifizierungsgesellschaften.

Die Zentrumsleiter Dr. Axel Kölle und Dr. Christian Gessner arbeiten bereits an weiteren Projekten. Aktuell wird laut Kölle eine Plattform für die Hot-Spot-Analyse auf Rohstoffbasis entwickelt, auf der Informationen zu wissenschaftlichen Diskussionen sowie Best-Practice-Beispiele versachlicht dargestellt werden.

Bild: Unterstützen Food-Unternehmen auf dem Weg zur Nachhaltigkeit: Dr. Axel Kölle und Dr. Christian Gessner, ZNU.