Wie schön, wenn man Erfolgsgeschichten erzählen kann! Wie die von Alaa Kasto aus München: Als 16-Jähriger kam er aus dem Irak nach Deutschland. Er gehört der Glaubensgemeinschaft der Jesiden an und floh zusammen mit seiner Mutter und den Geschwistern aus seiner Heimat, um den Verfolgungen durch IS-Terroristen zu entgehen. In Deutschland begann die Familie, ein neues Leben aufzubauen.
Über ein Praktikum lernte er den Edeka-Kaufmann Gregor Sanetra kennen, der in der bayerischen Landeshauptstadt zwei Märkte betreibt und viele Mitarbeiter mit Migrationshintergrund beschäftigt. Sanetra hat den Einwanderer als Mentor unter seine Fittiche genommen. Zudem hat die Edeka den jungen Mann mit einem Stipendienplatz im Programm „Geh Deinen Weg“ der Deutschlandstiftung Integration unterstützt.
Hier war und ist Sedat Karavil, Edeka-Händler aus Obing, einer von Kastos Förderern. „Mittlerweile sind wir sogar gute Freunde geworden“, unterstreicht der heute 27-jährige Jeside. Mit großem Eifer und Durchhaltevermögen hat Jungkaufmann Kasto die Prüfung zum Handelsfachwirt gemeistert, inklusive Ausbilderschein. Danach stand ein Wechsel zu einem Regiemarkt an, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Jetzt ist Kasto zurück bei Sanetra, im Markt Daglfing arbeitet er als stellvertretender Marktleiter.
Sein nächstes Ziel: ein eigener Markt. Nicht nur er selbst, sondern auch seine Mentoren sind der Meinung, er sei reif für die Selbstständigkeit. Deshalb hat Kasto sich um einen Markt beworben. Dort will er beim Personal eine „bunte Mischung aus vielen Ländern“ einstellen, vielen Menschen „eine Chance geben“: „Die Mitarbeiter sollen sich gut aufgehoben fühlen, wie in einer Familie“.
