24-Stunden-Markt Teguts Neuer

Mit dem neuen Hightech-Kleinflächen-Format Teo wollen die Fuldaer mindestens 300 Standorte in „urbanen Zwischenräumen“ besetzen.

Freitag, 27. November 2020 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Teguts Neuer
Bildquelle: Björn Friedrich

Tegut bringt ein neues Vertriebsformat an den Start. Unter dem Namen Tegut Teo gibt es jetzt in der Fuldaer Innenstadt einen automatisierten Kleinflächenmarkt mit 50 Quadratmetern Verkaufsfläche, der 24 Stunden täglich geöffnet ist. Langfristig plant das Unternehmen mit mehr als 300 Teo-Standorten.

Kunden erhalten über eine App oder per EC- oder Kreditkarte Zugang zu dem kassen- und bargeldlosen Markt. Sie können zwischen 950 Artikeln wählen. Diese können sie mit dem Smartphone über die Teo-App oder an zwei Self-Check-out-Kassen per Karte scannen und bezahlen. Die Preise orientierten sich eher an normalen Supermarktpreisen als an denen von Tankstellen, sagt Thomas Stäb, Leiter Vertrieb Convenience/Märkte. „Schneller als im Teo kann man im ganzen Lebensmittelhandel nicht einkaufen“, davon ist er überzeugt. Das komme den Verbrauchergewohnheiten entgegen, findet Projektleiter Sören Gatzweiler: „Der Einkauf wird für die Menschen immer mehr zur Nebensache und findet spontan statt.“ Folgerichtig liegt im Sortiment der Fokus auch auf Convenience-Artikeln. Zudem gibt es viele Bio-Produkte und solche von Tegut-Eigenmarken.

Auffällig ist die Architektur des Kleinflächenmarkts. Das Mini-Gebäude besteht laut Gatzweiler zu 95 Prozent aus Holz und verfügt über ein Gründach. Der aktuelle Markt ist aus vier Modulen zusammengesetzt und beinhaltet zwei „Plug-in“-Angebote – ein Büchertauschregal und eine Fahrradreparaturstation. „Wir wollen außer Lebensmitteln auch Mehrwertdienstleistungen anbieten“, so Gatzweiler. An anderen Standorten seien etwa eine E-Bike-Ladestation oder eine Packstation denkbar.

Mit dem Konzept, das mit einem Prototyp seit Frühjahr auf dem Tegut-Firmengelände von den Mitarbeitern getestet worden ist, will Tegut die Digitalisierung im stationären Handel vorantreiben, sagt Geschäftsführer Thomas Gutberlet. Bis Mitte 2021 sollen vier bis fünf weitere Teo-Märkte im Raum Fulda eröffnen. „Langfristig werden wir 300 Standorte überschreiten“, betont Stäb. Geeignet seien „urbane Zwischenräume“, an denen für einen normalen Tegut-Supermarkt kein Platz sei, zum Beispiel Verkehrsknotenpunkte, öffentliche Einrichtungen, Neubaugebiete oder Firmengelände. „Mit Teo wollen wir neue Eins-a-Lagen benennen und bespielen“, kündigt Stäb an.