Welche Wege geht der Kunde im Laden, wo bleibt er stehen: Für den Händler gibt es viele Methoden, Antworten zu bekommen. Angefangen bei Personenzählsystemen und Kundenfrequenzmessung im Eingangsbereich bis hin zu verschiedenen standortbasierten Technologien, die mithilfe von WLAN und Bluetooth Bewegungsmuster registrieren.
Welches Gerät soll die Daten sammeln? Eine Möglichkeit: smarte Lampen. Lichtspezialist Bäro zeigte bei der Euroshop Strahler mit integrierten Sensoren, die Besucherbewegungen erfassen. Über die dazugehörige Webentwicklung mit dem Namen Ecodimotion kann der Händler neben den klassischen Anwendungen wie dem Dimmen der Leuchten auch erfahren, wo sich die Käufer im Laden gerade aufhalten. Über einen beliebigen Browser ist der Ladengrundriss aufrufbar. Die Kunden werden als kleine Punkte dargestellt. Alle 15 Sekunden wird der Standort aktualisiert. Bäro hat die Webanwendung bewusst offengehalten. Erweiterungen seien so einfacher umzusetzen. Der erste Einsatz der intelligenten Leuchten steht noch aus. 2021, heißt es auf der Messe.
Ladenbauer Schweizer setzt ebenfalls auf Sensoren, die an der Decke angebracht werden. Die Kegelmessung hat ein paar Extras auf Lager. Zum Beispiel ist sie in der Lage, die Körpergröße des Käufers zu erkennen. Interessant ist das, weil so verschiedene Konsumentengruppen unterschieden und analysiert werden können. Sind es wirklich die Kinder, die bei den Süßwaren an der Kasse zugreifen? Wie verhalten sich Familien im Markt? Retail Intelligence, liebevoll Reta genannt, bietet also einen Blumenstrauß an Daten über das Verhalten der Kunden im Markt. Convenient analysiert von erfahrenen Mitarbeitern. Erprobt wurde die Technik in Japan in etwa 50 Läden. Die Experten warten also nur noch auf einen mutigen Händler, der bereit ist, seine Kunden auch in Europa unter die Lupe zu nehmen.
PoS Tuning trackt die Ware im Regal mit Laser-Technologie
Der Experte für Warenpräsentation, Pos Tuning, schlägt einen anderen Weg ein und kombiniert sein bewährtes Vorschubsystem mit intelligenten Sensorik-Elementen von Neoalto. Das kleine Gerät, das einfach auf das bestehende Vorschubsystem aufgesteckt werden kann, erkennt mit Laser-Technologie Bestände und Warenbewegungen im Regal. Die Daten werden in Echtzeit an eine Cloud gesendet. Die Händler können dann auf die aufbereiteten Analysen über jedes digitale Endgerät zugreifen. Neben Marktforschung in Echtzeit ermöglicht das System auch permanente Inventuren und automatische Bestellungen. Denn Systembestand ist nicht gleich Regalbestand. Alleine schon weil Lebensmittel verderben oder geklaut werden können. Getrackt wird also weniger, wer sich wann wo aufhält, sondern ganz konkret, was im Regal passiert. Geschäftsführer Oliver Voßhenrich: „Die Regalbestände jederzeit genau zu kennen, ist unerlässlich, um Out-of-Stock vermeiden zu können.“ Mit der Trackingmethode von Pos Tuning und Neoalto können Bestellmenge und -zeitpunkt optimiert werden.