Ausbilder des Jahres 2013 Im Fokus: Der Mensch

Spannung, Emotionen und große Momente auf der Bühne: Bei der Preisverleihung „Ausbilder des Jahres 2013“ ehrt die Branche tolle Personen, ihren Einsatz und ihre Ideen.

Montag, 16. September 2013 - Rückblick
Heidrun Mittler
Artikelbild Im Fokus: Der Mensch
Bildquelle: Hoppen

Viel zu oft zählt im Handel nur, was unter dem Strich rauskommt, nach Abzug aller Kosten und Steuern. Das Ziel ist klar definiert: eine möglichst hohe Rendite. Punkt.

Wer so denkt, fährt aufs Abstellgleis. Aber mit Karacho. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei zufriedenen Mitarbeitern. Muss es also nicht vorrangiges Ziel sein, junge Menschen für den Handel zu gewinnen, damit auch morgen engagiertes Personal im Handel arbeitet? Leichter gesagt als getan, nur allzu viele Markt- oder Filialleiter verzweifeln im täglichen Kleinkrieg, wenn der Azubi einmal wieder die Berufsschule geschwänzt hat, die Schulnoten miserabel sind, das Berichtsheft nicht anständig geführt wird. Die Liste ließe sich unendlich fortsetzen.

Aber es gibt sie: Ausbilder, die allen Widerständen zum Trotz mit Begeisterung ausbilden. Genau diese Menschen standen im Kameha Grand Hotel in Bonn auf der großen Bühne, bei der zehnten Preisverleihung zum „Ausbilder des Jahres“.

Prominenter Fürsprecher für eine gute Ausbildung war Ministerialdirigent Ulrich Schönleiter vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Das Ministerium hat seit vielen Jahren die Schirmherrschaft für den Branchenwettbewerb inne. Schönleiter wies in seiner Ansprache allerdings auch auf die Probleme des Handels hin: „Qualifizierte Fachkräfte zu finden, wird bekanntermaßen in der Zukunft nicht einfacher werden. Die Gewinnung von Jugendlichen für eine Ausbildung wird immer mehr zu einer großen Herausforderung. Innovative und kreative Ansätze sind gefragt, um mehr jungen Menschen eine zukunftsorientierte betriebliche Ausbildung nahe zu bringen und sich dabei als attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder zu präsentieren.“

Mut zum Widerspruch forderte Ulrich Dalibor vom Bundesvorstand Verdi ein. Er stellte das Projekt „Handeln statt wegsehen“ vor, eine Initiative gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus. Sie will den Handel wachrütteln und den Blick schärfen, damit beispielsweise rechtsextremes Gedankengut und Parolen auch als solche erkannt und entlarvt werden. Hinter „Handeln statt wegsehen“ steht ein überregionales Bündnis von Arbeitgebern und Gewerkschaften, es wurde ins Leben gerufen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg, Verdi Berlin sowie dem DGB Berlin-Brandenburg. Die LEBENSMITTEL PRAXIS wird darüber berichten, zur schnellen Information empfiehlt sich ein Blick ins Internet (www.handeln-statt-wegsehen.de und mbr-berlin.de).

Was die Nominierten sowie Preisträger im Berufsalltag besonders gut machen, zeigten die Moderatoren Heidrun Mittler und Reiner Mihr in einer kurzweiligen Präsentation. Den Anfang machten die Kreativ-Cups, also ausgefallene Projekte (wir stellen sie in der nächsten Ausgabe vor).

Dann folgten die Nominierten in den einzelnen Kategorien. Und immer wieder mussten sie kurz die Luft anhalten, wenn es hieß: „Ausbilder des Jahres in dieser Kategorie ist...“. Auf die Preisträger wartete dann eine Laudatio, die von einem Personalverantwortlichen eines Wettbewerbs-Unternehmens gehalten wurde – ein besonderer Adelsschlag also. Geehrt wurden auch die Zweit- und Drittplatzierten – auch wenn sie naturgemäß nicht ganz so strahlten. Doch spätestens beim Büfett konnten sie den Abend wieder genießen, zumal alle mit Silber und Bronze sowie die Initiatoren der Kreativ-Cups eine Einladung zu einer Weinschulung von Langguth Wein und Spirituosen erhalten haben.

Vergleicht man den Wettbewerb mit den Vorjahren, wird deutlich: Alle Händler, ganz gleich zu welchem Unternehmen sie gehören, stecken heute enorm viel Energie ins Recruitung, sprich die Anwerbung. Die diesjährigen Preisträger dürfen sich freuen: Ihre Chancen auf guten Nachwuchs sind durch die Auszeichnung gestiegen!