Ganz großes Kino für die Nominierten und Preisträger des Branchenwettbewerbs „Ausbilder des Jahres 2011“. Im für seine Architektur preisgekrönten Hotel Kameha Grand Bonn wurden sie am 8. September festlich ausgezeichnet. Rund 150 Personalentwickler aus zahlreichen Handelsunternehmen und Handelspraktiker erlebten die Prämierung als Gäste.
Ministerialrätin Beatrix Strauch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fand lobende Worte für die Leistungen, welche die Kaufleute tagtäglich bei der Ausbildung junger Menschen erbringen. Schon seit vielen Jahren hält das Ministerium die Schirmherrschaft für diesen Branchenwettbewerb.
Thomas Bruch, geschäftsführender Gesellschafter bei den Globus SB-Warenhäusern, machte anschließend im Gespräch mit LP-Chefredakteur Reiner Mihr deutlich, dass Ausbildung in seinem Unternehmen tatsächlich als „Chefsache“ angesehen wird. Wer bei Globus Karriere machen will, muss sich unter anderem an seinen Ausbildungserfolgen messen lassen. Das führt dazu, dass die Förderung des Nachwuchses einen hohen Stellenwert hat und Anerkennung genießt – und zwar auf allen Ebenen. Thomas Bruch betonte, dass ihm beim Thema Recruiting für Globus nicht bange ist. Seine Mitstreiter aus den übrigen Unternehmen forderte er auf, gemeinsam weiter an einer Imageverbesserung des Handels zu arbeiten.
Was die Nominierten auszeichnet, präsentierten anschließend Heidrun Mittler und Reiner Mihr, beide aus der Redaktion Lebensmittel Praxis. Zuerst standen die Kreativ-Cups im Rampenlicht, hier werden Einzelprojekte ausgezeichnet (siehe Seite 18 und 19). Dann folgten die Branchenstars in den einzelnen Kategorien, von kleinen Verkaufsflächen bis hin zu den Handelszentralen. Die drei Nominierten wurden mitsamt ihrer Aktivitäten in Wort und Bild vorgestellt. Während bei den Betroffenen der Adrenalinspiegel unaufhörlich stieg, wurde wurde es im Saal ruhig, bis der rote Umschlag geöffnet und der Preisträger ausgerufen wurde. Mit Trophäe und Urkunde bestückt lauschten die Erstplatzierten dann der Lobrede eines Juroren – immer aus einem Wettbewerbsunternehmen. Die Juroren machten den Anwesenden im Saal deutlich, warum die Jury die Kandidaten bei der Abstimmung ganz vorn gesehen hat (siehe Kurzporträts auf den Seiten 15 bis 17).
Über Lob und Anerkennung freuten sich auch die übrigen Nominierten. Einige fassten noch am Abend den Entschluss, bei der nächsten Runde im Wettbewerb wieder mit von der Partie zu sein. Hier ein Überblick über die Nominierten in den jeweiligen Kategorien:
- Super- und Verbrauchermärkte:
Platz 2: Gabriela Anders, dm-Drogeriemarkt Bautzen
Platz 3: Torsten Hack, Tegut-Filiale Gemünden - Lebensmittelabteilungen der Kauf- und Warenhäuser, Cash & Carry:
Andreas Hesse, Metro C&C, Recklinghausen, und
Torsten Heiland, Metro C&C, Erfurt - SB-Warenhäuser:
Carsten Lindner, Kaufland Dallgow, und
Manfred Pötter, Real, Bocholt - Selbstständige Einzelhändler:
Beate Goj, E-Neukauf, Halle an der Saale, und
Rainer Lapp, Rewe Lapp OHG, Stockheim - Handelszentralen:
Thomas Bonack, Kaufland Logistik und
Christina Woog, Globus Logistik.
Die Preisträger – Ausbilder des Jahres 2011
G. Eiletz
Gerd Eiletz, Preisträger in der Kategorie Super- und Verbrauchermärkte, ist eine Kämpfernatur. Seinen Siegeswillen hat er wiederholt unter Beweis gestellt: 2007 errang er den dritten Platz in der Kategorie, 2009 den zweiten. Er hat sich nicht entmutigen lassen und sich weiter beworben – nicht mit denselben Maßnahmen in der Bewerbung, er hat jedes Mal noch ein Stück obendrauf gesetzt.
Zu den vielen Pluspunkten, die ohnehin auf seinem Konto stehen, kommt jetzt noch ein bedeutender dazu. Der Marktmanager hat ein eigenes zweitägiges Rewe-Sommercamp auf die Beine gestellt, an dem Teams der Rewe Südwest in Sport und Spiel gegeneinander angetreten sind. Bei der Ideenfindung stand das Neuwieder Sommercamp von LP und Bundesfachschule des Lebensmittelhandels Pate. Dort waren die Freeriders (so heißt sein Team) schon von Anfang an mit dabei. Mitorganisator des Rewe-eigenen Camps ist Georg Folkerts, ein mit Eiletz eng befreundeter Marktmanager aus Freiburg, der mit seiner Gruppe (den Dreisam Lions) ebenfalls zu den regelmäßigen Teilnehmern in Neuwied gehört.
Die Ausbildungsphilosophie des Marktmanagers: „Ihr bestimmt Eure Zukunft selber – ich unterstütze Euch dabei, wo ich kann.“ Er leitet die Azubis an, lässt sie aber weitestgehend selbst machen und positive wie negative Erfahrungen sammeln, schließlich klappt auch bei den alten Hasen nicht alles perfekt. Das stärkt das Selbstbewusstsein seiner vier Azubis und sorgt für Action im Markt, angefangen vom Plätzchen backen mit Kindern im Advent bis hin zu einer Modenschau.
Die Preisträger – Kreativ-Cup
Jung und Alt miteinander
Tegut... gute Lebensmittel: Lernende gehen ins Seniorenheim.
Ein Kreativ-Cup geht an der Ausbildungsprojekt: „Jung und Alt – miteinander und füreinander". Es wurde von Mitarbeitern des Unternehmens Tegut... gute Lebensmittel auf die Beine gestellt. Dabei ist der altersübergreifende Ansatz in diesem Unternehmen nicht neu. Schon im Rahmen früherer Projekte waren Tegut-Auszubildende in einem Pflegeheim tätig. In dem aktuellen Projekt haben vier Lernende (so heißen die Azubis bei Tegut) die Einkaufsbedürfnisse von Senioren im Wohnheim bzw. im betreutem Wohnen erkundet. Die Zielsetzung: Die jungen Menschen lernen die Lebensumstände der Senioren kennen und entwickeln Verständnis und Respekt für die älteren Mitbürger.
Zuerst besuchten die Lernenden die Senioren, erlebten die Arbeitswelt von Pflegekräften in den Wohngruppen. Ein Ziel war es, für die Tegut-Marktforschung einen Fragebogen zu Einkaufsgewohnheiten und -wünschen von Senioren auszufüllen, insgesamt wurden 211 Senioren befragt. Anschließend begleiteten die angehenden Altenpflegerinnen die Einzelhändler in ihrem Markt und lernen deren Alltag kennen. Parallel zu diesem Projekt fand außerdem eine Spendenaktion für die Tafel Fulda statt, bei der Lernende ein Kurzpraktikum von drei Tagen absolvierten. Die Ergebnisse beider Projekte wurden gemeinsam präsentiert.
Was das Projekt den Auszubildenden gebracht hat? Sie wurden in ihrer Sozial-, Team- und Selbstkompetenz gestärkt. Zudem sind die Aktivitäten auf positive Resonanz in der Presse gestoßen, was das Tegut-Image weiter fördert.