Die Fischtheke im Rewe Wiesloch, einem ehemaligen Minimal-Standort, wurde vor eineinhalb Jahren umgebaut. Der Markt in einem Industriegebiet ist eine etablierte Einkaufsstätte für Frischfisch in einem kaufkräftigen, aber gleichzeitig sehr wettbewerbsintensiven Umfeld. Nach eigener Aussage kann hier von Seelachs bis Seeteufel alles verkauft werden. Die geschlossene Theke (5 m) mit Umluftkühlung ist MSC- und Bio-zertifiziert. Bio ist an diesem Standort ein Wachstumssegment und wenn verfügbar, wird für die jeweilige Fischart nur MSC-Ware angeboten. Für Dezember steht eine „Danke-Schön-Aktion" für Kunden an, mit einem Infostand zu den Themen MSC und Bio. Ein eigener Seminarraum wird für Kundenabende genutzt, die viermal im Jahr stattfinden. Breiten Raum nehmen Convenience-Produkte ein (rund 30 Artikel), die vorwiegend von Deutsche See und aus Eigenproduktion stammen. Das sind beispielsweise Lachsspieße, gekochte Muscheln, Lachspfanne mit Nudeln oder Tagliatelle mit Krabben. Ein Detail ist die „persönliche Empfehlung", selbst kreierte und intern getestete Produkte, die mit dem Konterfei des Mitarbeiters in der Theke neben dem Preisschild herausgestellt werden.
{tab=Kategorie Verbrauchermarkt}
HIT Kerpen: Konsequente Ausrichtung
Nachhaltigkeit und Bio sind zwei Aspekte, denen sich HIT (Dohle-Gruppe) schon länger verschrieben hat. Das ist auch am Standort Kerpen-Sindorf klar erkennbar. Im Thekenumfeld sowie direkt an der Ware findet der Kunde Flyer, Wandplakate und Siegel, die darauf hinweisen. Der TÜV Süd prüft hier die MSC-Vorgaben. Der Anteil von MSC-Ware beträgt immerhin 16 Prozent des Thekenumsatzes. Der liegt bei durchschnittlich 42.600 Euro im Monat. Insgesamt werden in der 8 m langen Theke ca. 80 bis 90 Produkte verkauft. Das Biosortiment (8 Prozent Umsatzanteil) ist gemessen an anderen Theken schon ansehnlich und wird weiter ausgebaut. Es ist glaubwürdig und kein Versuchsballon. So wird beispielsweise nur Bio-Pangasius angeboten und kein konventioneller. Eigenproduktion und ein relativ hoher Anteil von convenient aufbereiteten Artikeln fallen ebenso auf. Der Convenience-Anteil (eigene Herstellung) liegt bei 18 Prozent. Als Besonderheit wird gekochter, kanadischer Hummer in einem Atmos-Pack herausgestellt. Aber auch das Sortiment an Schalen- und Krustentieren insgesamt ist bemerkenswert. Ein weiterer Aspekt ist „Fisch aus der Region". Das sind in diesem Fall Felchen aus der nahe gelegenen Walmbachtalsperre.
{tab=Kategorie SB-Warenhaus}
Kaufland Dallgow: Nachhaltige Wirkung
Im neuen Glanz präsentiert sich die Fischabteilung in Kaufland Dallgow-Döberitz mit „direkter Anbindung" an die Bundeshauptstadt Berlin, ausgestattet mit mittlerer bis gehobener Kaufkraft aber auch einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Das SB-Warenhaus (13.500 qm) besteht seit 1995. Im Frühjahr wurde groß umgebaut und die offene Fischtheke im Kundenlauf direkt an den Anfang gesetzt. Sie ist großzügig konzipiert und belegt 220 qm. Die Abteilung lässt Kunden innehalten, nicht nur aufgrund eines Lebendfischbeckens, wo mit Peitzer Fisch (Forelle, Karpfen etc.) auch der Aspekt Regionalität/Herkunft herausgestellt wird. In einer separaten Verkaufseinheit werden die knapp 40 Feinkostsalate offeriert. Augenfällig sind die Inszenierung des Themas Nachhaltigkeit und die Sortimentsbreite. Angeboten werden u.a. 64 Sorten Frischfisch, plus 13 Sorten Bio-Fisch und 36 Räucherfischartikel. Das Kaufland-Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcen-Schonung dokumentieren Bio-Siegel, das MSC-Siegel sowie das eigene, grüne Zeichen für Nachhaltigkeit (NHF), das z.B. bei Forellen, Saibling, Wels und Viktoriabarsch zu finden ist. Bedrohte und geschützte Arten werden konsequent nicht gehandelt.
{tab=Sonderpreis}
Lestra Bremen: Feinköstliche Alleinstellung
Das Lestra Warenhaus ist in Bremen und Umgebung ein Begriff, aber auch für Branchenkenner kein Unbekannter, der im Namen auf die Ursprünge deutet, die 40 Jahre zurückliegen. Von Geschirr und Töpfen ausgehend, wurde in dieser Zeit die Metamorphose zu einem gestandenen Feinkostanbieter vollzogen. Das Haus ist nur schwer mit üblichen Supermarktflächen zu vergleichen, deshalb wurde als Anerkennung besonderer Leistungen in diesem Jahr ein Sonderpreis vergeben. Von draußen eingebunden in ein kleines Einkaufs- und Bürocenter, wirkt es eher unscheinbar, hat es aber im wahrsten Sinn des Wortes in sich. Ein traditioneller Feinköstler mit einem gehobenen, teilweise auch ausgefallenem Angebot und entsprechender Preisstellung. Wert wird auf Alleinstellungsmerkmale gelegt, wie zum Beispiel kleinere Lieferanten oder Eigenproduktion, insbesondere bei den Feinkostsalaten. Damit einher geht ein in der Regel kaufkräftiger Kundenstamm. Nur als Anhaltspunkt: An der 13-m-Theke werden mit Frischfisch, Räucherware und Feinkostsalaten im Monat durchschnittlich 117.000 Euro umgesetzt. Die Bruttospanne liegt bei etwas mehr als 50 Prozent. Das ist schon eine respektable Marke.