Fleischstar 2014 Fleisch- und Wurstverkauf als Kompetenzfeld nutzen

Die zwölf Nominierten für den Fleisch-Star 2014 glänzen mit wirtschaftlichen Kennziffern, Kundenbindung, Kompetenz. Ein Überblick über die Finalisten und ihre Konzepte.

Dienstag, 28. Januar 2014 - Rückblick
Christina Steinheuer
Artikelbild Fleisch- und Wurstverkauf als Kompetenzfeld nutzen
Frischecenter Komp, Wesel
Bildquelle: Moskopp

Neben der Obst- und Gemüseabteilung ist es vor allem der Fleisch- und Wurst-Bereich, der Kunden in ein Geschäft zieht oder eben abschreckt. Und hat ein Lebensmittelmarkt erst einmal einen bestimmten Ruf, kann er sein Image oft nur sehr mühsam ändern. Immer wieder zeigen Studien, dass die meisten Kunden keine Lust haben, in ihrer Freizeit diverse Lebensmittelgeschäfte aufzusuchen. Dort, wo sie mit dem Angebot von Fleisch/Wurst und/oder Obst/Gemüse zufrieden sind, dort tätigen sie dann zumeist auch ihre übrigen Einkäufe. Nutella ist schließlich überall gleich – bei rohem Schinken oder Rouladen liegen oft Welten zwischen dem einen und dem anderen Anbieter.

Für Kompetenz und Frische stehen die zwölf Nominierten, die die LEBENSMITTEL PRAXIS zusammen mit der Fleisch-Star-Jury für die Endausscheidung des begehrten Branchenpreises ausgewählt hat. Ihre wirtschaftlichen Kennziffern (vor allem der Umsatz der Fleisch- und Wurstabteilung, seine Entwicklung, der Umsatzanteil am Food-Umsatz, der Rohertrag im Verhältnis zu den Personalkosten) können sich sehen lassen. Bei den Verkaufsmannschaften wurde im zweiten Schritt, dem Inkognito-Besuch der Redaktion, getestet, wie freundlich und fachkompetent sie gegenüber Kunden sind. Überprüft wurden das Fachwissen und die Kundenberatung.

Überall stellten die Tester der LP die gleichen Fragen: Dieses Mal wollten wir wissen, aus welchem Stück man Wildschweingulasch am besten macht. Erbeten wurden auch Kochtipps und Rezepte sowie Beilagen-Empfehlungen. Außerdem wurde gefragt, was Dry-aged-Beef ist. Und schließlich sollten die Getesteten noch die Unterschiede zwischen Serrano- und Parmaschinken erklären.

Nach jedem Test wurde ein Besuchsbericht verfasst. Der lag zusammen mit der Originalbewerbungsmappe sowie den Fotos und den Filmen zu den einzelnen Märkten der Jury als Entscheidungsgrundlage vor. Dabei sind für die Juroren vor allem die Fotos wichtig, die während des unangekündigten Redaktionsbesuchs gemacht wurden. Denn sie zeigen, wie es ein Juror gerne nennt, „das wahre Leben“. Bei angekündigten Besuchen sehe man immer nur tolle Theken, bis ins Detail gut und schön, und beim Ansehen der Filme habe man dann manches Mal gedacht: „Na also! Es geht doch, dann macht es doch immer so!“ Der Umgang mit der Ware, Hygiene und Sauberkeit am Arbeitsplatz – auch darauf wird geachtet.

Die angebotenen Services sowie die Sortimentsbreite und -tiefe spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Kundenbindungselemente wie Aktionen und Kundenbeiräte oder auch zusätzliche Lieferanten – alles, was über den Standard hinausgeht , fällt positiv ins Gewicht. Das kann mal ein viel versprechendes Produkt von einem neuen Anbieter sein, ein Gastronomie-Konzept oder auch die Verbindung von der Fleischtheke mit einem Lieferdienst (Rewe Amshove). Ein Nominierter testet beispielsweise die Reifung von Bio-Schweinefleisch (Edeka Komp), ein anderer vermarktet sehr erfolgreich das Fleisch von Heidschnucken (Edeka Bergmann), ein Dritter (Edeka Klein) ist stolz, den Kalbfleischproduzenten Tils zu seinen Lieferanten zu zählen. Während bei einem sieben Sorten Lyoner ein Muss und das Minimum sind (Rewe in Großrosseln), gibt es woanders Kunden, die gezielt nach Pferdefleisch fragen (Edeka Martens). Kobe-Burger gibt es bei Delikatessen Schenke, den lokalen Gans-Lieferanten bei Edeka Vogl, die unternehmensexklusive Raps-Kernöl-Grillmarinade im E-Center in Stuttgart-Zuffenhausen. Während das Kaufland in Rheinfelden sein Sortiment auf Schweizer Kunden ausgerichtet hat, lockt jenes in Dallgow die Kundsc haft mit einem breiten Wild- und Lamm-Angebot. Und in der heißen und kalten Theke bei Dodenhof gibt es permanent mindestens zehn Artikel/Gerichte zum Sofortverzehr.

Vier dieser zwölf überdurchschnittlichen Verkaufsmannschaften erhalten bei der Preisverleihung während des 22. Deutschen Fleischkongresses auf dem Petersberg den Fleisch-Star 2014. Für die anderen acht Finalisten und die vielen anderen interessierten Thekenteams startet im Sommer die Bewerbungsphase für den Fleisch-Star 2014

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Die Fleisch- und Wurstbedientheke ist bei
Kunden oft mitentscheidend für die Wahl ihrer
Einkaufsstätte. Kompetente Mitarbeiter
sind hier besonders wichtig.
Bild öffnen Frischecenter Komp, Wesel
Bild öffnen Edeka-Aktiv Markt Bergmann, Lüneburg
Bild öffnen Rewe Supermarkt Amshove, Dortmund-Kirchlinde
Bild öffnen Edeka Klein, Badhonnef
Bild öffnen Rewe, Großrosseln
Bild öffnen Edeka Martens, Badschwartau
Bild öffnen E-Center Schenke, Bielefeld
Bild öffnen Edeka Vogl, Bonn
Bild öffnen E-Center Zuffenhausen, Stuttgart
Bild öffnen Kaufland Rheinfelden, Rheinfeld
Bild öffnen Dodenhof Posthausen, Dodenhof
Bild öffnen Kaufland, Dallgow