Interspar Österreich Exklusives Einzelstück

Leuchtturm, Mega-Bauvorhaben, Leadprojekt, Supermarkt der Superlative in der ganzen Spar-Gruppe – zumindest hat die Spar in Wien einen neuen Prestigemarkt, der auch Geld einbringen soll.

Dienstag, 06. Juli 2021 - Neue Läden
Dieter Druck
Artikelbild Exklusives Einzelstück
Bildquelle: Spar

Die Spar in Österreich schwärmt in höchsten Tönen von dem neuen Standort in Wien am Schottentor. „Das hier toppt alles“, unterstreicht Spar-Vorstand Markus Kaser.
Nach dreijähriger Planungs- und Bauphase hat die Spar ihren exklusiven Verbrauchermarkt in der ehemaligen Zentrale des Wiener Bankenvereins, einem denkmalgeschützten, neoklassizistischem Bau, eröffnet. Rund 10 Millionen Euro wurden hier investiert.

Auch was die Miete angeht, gibt es einen Superlativ: Es ist der teuerste Mietstandort der Spar-Gruppe. „Wobei wir hier einen langfristigen Vertrag unterzeichnet haben. Ich könnte mein Leben lang hier einkaufen“, so Kaser weiter und bezeichnet den Standort als „einen Markt für die Allgemeinheit und nicht für die oberen Fünftausend.“ Als Zielgruppe werden dementsprechend die fußläufigen Anwohner, Büros, aber auch die Studenten und Touristen genannt.

Break-Even mit etwas Verspätung
Trotz aller Exklusivität will man nicht in Schönheit sterben. Beim Interspar am Schottentor handele es sich um ein Flaggschiff, mit dem die Spar auch Geld verdienen werde, ist sich Kaser sicher: „Der Break-even wird vielleicht zwei oder drei Jahre länger als bei anderen Märkten auf sich warten lassen, aber er wird kommen.“ Darüber hinaus sieht Kaser das Ganze auch als Investition in die Marke Spar.

Insgesamt beträgt die Grundfläche des Gebäudes 4.800 Quadrameter. Einen Teil davon – das Hochparterre – wird künftig die Spar nutzen. Damit ergeben sich 1.770 Quadratmeter Verkaufsfläche. On top kommen noch weitere rund 250 Quadratmeter Restaurantfläche mit 86 Sitzplätzen.

Es ist kein Markt von der Stange. Alle Möbel wurden individuell angefertigt. Die Versorgungsleitungen mussten von oben oder unten über die ursprünglichen Kanäle geführt. „Und jede Schraube musste mit dem Bundesdenkmalamt besprochen werden.“ Dabei scheute die Spar nicht davor zurück, die alten Leuchter originalgetreu nachbauen und mit LED-Leuchten ausrüsten zu lassen. Auch der Original-Marmorboden wurde mit einem optisch identischen Gegenstück aufgedoppelt, um notwendige Leitungen und Anschlüsse in diesem neu geschaffenen Hohlraum wieder verschwinden zu lassen. Die Befestigung nachträglicher Einbauten am historischen Mauerwerk war mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar. Keine Kühlzelle, kein Regal oder Theke ist daher direkt mit Mauern verbunden. Die frei stehenden Kühlungen in der Market Kitchen stammen von Edeltechnik Kluckner und wurden eigens an das geforderte Design angepasst. Im zweistöckigen Trockenschrank der Firmen AKE/Kluckner präsentiert Fleischspezialist Tann (Spar-Gruppe) Prosciutto und andere Schinkenspezialitäten, die auf der original Berkel Volano aufgeschnitten werden. Dazu ist ein Dry Ager für die sorgsame Reifung von heimischem Rindfleisch in Einsatz. Die Kühlmöbel von Carrier werden über die zentrale Verbundanlage mit Kälte versorgt, als Kühlmittel wird klimaschonendes CO2 eingesetzt.

Der Frische-Treff
Ein zentraler Punkt des Marktes ist das Oktagon, das als mediterranes „Kompetenzzentrum“ konzipiert ist. Beispielsweise 50 Sorten fangfrische Fische aus regionalen Zuchten finden die Kunden hier. Dazu stellt die Pasta-Manufaktur „La Pasteria“ täglich unterschiedliche Pastavarianten her. Im Zentrum des Marktes werden auch 450 Käsespezialitäten angeboten. Zudem werden an diesem Drehkreuz saisonal wechselnde Themen auf einer fixen Präsentationsfläche gebündelt.

Market Kitchen und das Restaurant Mezzanin wurden parallel realisiert. „Wir haben hier einen kurzen Loop gebaut, damit Kunden sich schnell mit frisch gekochten Speisen, Suppen, Bowls oder Rotisserie-Gerichten eindecken können“, so Michaela Kaspar, Interspar-Geschäftsführer-Stellvertreterin und verantwortlich für die Gastronomie. Insgesamt ist rund ein Drittel der Verkaufsfläche für das Angebot von warmen und kalten Speisen reserviert. Das Mezzanin, das erste À-la-carte-Restaurant der Interspar, ist ebenfalls für alle Wiener konzipiert. „Unser Ziel ist es hier nicht, eine oder zwei Hauben zu erringen.“

Ein Ruhepol im Markt ist die groß angelegte Weinabteilung. Rund 850 Sorten Wein und Schaumweine sowie 470 Spirituosen sind gelistet. „Wir haben zwei Diplom-Weinakademiker im Haus, die sich um die Kunden bemühen. Ein Express-Kühler sorgt auch für die richtige Trink-temperatur des Produkts. Damit garantieren wir den perfekten sofortigen Genuss“, so Kaspar.

Fakten

Verkaufsfläche: 1.770 m²
Mitarbeiter : 160
Planung und Bauzeit: drei Jahre
Investition: rund 10 Millionen Euro
Geöffnet: 7.30 bis 22 Uhr

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