Die dänisch-schwedische Molkereigenossenschaft Arla hat im Geschäftsjahr 2024 den Umsatz auf 13,8 Milliarden Euro gesteigert. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 401 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr hatte der Umsatz bei 13,7 Milliarden Euro und der Nettogewinn bei 380 Millionen Euro gelegen.
Höchste Nachzahlung in der Unternehmensgeschichte
Die Molkereigenossenschaft kündigte die höchste Nachzahlung in der Unternehmensgeschichte an ihre Landwirte an. Der Aufsichtsrat schlägt eine Nachzahlung von 2,2 Eurocent je Kilogramm gelieferter Milch vor. Dies entspricht insgesamt 292 Millionen Euro für die knapp 8.000 Arla-Landwirte in sieben europäischen Ländern. Der sogenannte Milch-Leistungspreis für die Landwirte stieg auf 50,9 Eurocent je Kilogramm. In Deutschland lag der Arla-Preis für konventionelle Milch im Jahr 2024 bei durchschnittlich 49,64 Eurocent je Kilogramm, nach 46,39 Eurocent im Vorjahr.
Deutschland mit starkem Markengeschäft
Das Markengeschäft entwickelte sich nach Unternehmensangaben positiv. Das mengenbasierte Umsatzwachstum bei den Marken Arla, Lurpak, Puck, Castello und der Lizenzmarke Starbucks lag bei 3,7 Prozent. Im Vorjahr war es noch um 0,7 Prozent zurückgegangen.
In Deutschland steigerte Arla den Gesamtumsatz um 1,5 Prozent. Das Markengeschäft wuchs dabei um 7,0 Prozent. Die Kernmarken Arla Buko, Arla Kærgården und Arla Skyr legten im unteren bis mittleren zweistelligen Prozentbereich zu. Seit Juni vertreibt das Unternehmen zudem die neue Milka Schokoladenmilch als Lizenzmarke. In der Kategorie der Milchmischgetränke möchte Arla in Deutschland weiter wachsen, nachdem die Molkereigenossenschaft mit den gekühlten Kaffeegetränken von Starbucks als Lizenzmarke bereits sehr erfolgreich sei.
Arla spart Kosten und reduziert Emissionen
Das Transformations- und Effizienzprogramm „Fund our Future“ erzielte Nettoeinsparungen von 131 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen. Die Investitionen erreichten einen Höchststand von mehr als einer Milliarde Euro. Arla reduzierte seine Scope-1- und Scope-2-Emissionen um vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Dies entspricht einer Reduktion um 37,0 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2015. Die Scope-3-Emissionen sanken um einen Prozentpunkt pro Kilogramm Milch und Molke. Dies bedeutet eine Gesamtreduktion von 13 Prozent gegenüber 2015.
Ausblick 2025
Für das laufende Jahr erwartet Arla einen Umsatz zwischen 14,5 und 15,3 Milliarden Euro. Der Gewinnanteil am Umsatz soll zwischen 2,8 und 3,2 Prozent liegen. Das Markengeschäft dürfte nach Einschätzung des Unternehmens allerdings unter Druck geraten. Arla rechnet mit einem Rückgang des mengenbasierten Markenumsatzes zwischen 1,0 und 2,0 Prozent. Die Nettoeffizienzgewinne sollen zwischen 90 und 110 Millionen Euro liegen. „Wir bleiben widerstands- und anpassungsfähig“, zitierte das Unternehmen Konzernchef Peder Tuborgh in der Mitteilung.
Hierzulande gehört die Molkereigenossenschaft mit zwei großen Milchwerken in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern und rund 1.300 deutschen Genossenschaftsmitgliedern zu den Top 5 in der Molkereibranche und ist mit Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Arla Kærgården sowie Handelsmarken im Lebensmitteleinzelhandel vertreten.