Schweizer Milchwirtschaft Emmi steigert Umsatz auf 4,3 Milliarden Franken

Der Schweizer Milchverarbeiter Emmi hat seinen Umsatz 2024 um 2,5 Prozent gesteigert. Das organische Wachstum übertraf mit 2,4 Prozent die eigene Prognose. Besonders stark entwickelte sich das Geschäft in Europa mit Produkten wie Emmi Caffè Latte und Kaltbach Käse.

Freitag, 24. Januar 2025, 08:25 Uhr
Theresa Kalmer
Hauptsitz in Luzern: Der Hersteller vertreibt seine Milchprodukte in rund 60 Ländern und produziert diese an 72 eigenen Produktionsstandorten in 13 Ländern. Bildquelle: Emmi Group

Der Schweizer Milchverarbeiter Emmi hat seinen Umsatz im Jahr 2024 um 2,5 Prozent auf 4.348,8 Millionen Franken (4,6 Mrd. Euro) gesteigert. Das organische Wachstum lag bei 2,4 Prozent und übertraf damit die eigene Prognose von 1 bis 2 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Alle Geschäftsbereiche trugen zu dieser Entwicklung bei.

Die Division Europa erzielte mit 5,5 Prozent das stärkste organische Wachstum aller Geschäftsbereiche. Besonders die Marke Emmi Caffè Latte in Großbritannien sowie Kaltbach Käse in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien entwickelten sich positiv, teilte das Unternehmen mit. Auch das Geschäft mit Ziegenmilchpulver und Frischkäse in den Niederlanden legte zu. Der Umsatz der Division Europa stieg insgesamt um 13,1 Prozent auf 747,7 Millionen Franken.

In den wichtigen Überseemärkten verzeichnete Emmi ebenfalls Zuwächse. Die Division Americas steigerte den Umsatz organisch um 3,7 Prozent. Zum Wachstum trugen nach Angaben von Emmi vor allem die Märkte Brasilien, Chile, Mexiko und die USA bei. In den USA entwickelten sich besonders die Marke Athenos im Feta-Segment sowie Ziegenmilchprodukte der Marke Meyenberg positiv. Im Heimatmarkt Schweiz erreichte Emmi ein organisches Wachstum von 0,3 Prozent.

Emmi übernimmt drei Unternehmen

Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr drei strategische Übernahmen getätigt. Im Mai 2024 erwarb die brasilianische Tochtergesellschaft eine Mehrheitsbeteiligung an der Molkerei Verde Campo. Im Oktober folgten die Übernahmen der Luzerner Kaffeerösterei Hochstrasser sowie der französischen Mademoiselle Desserts Gruppe. Mit der Übernahme von Mademoiselle Desserts verdoppelt Emmi nach eigenen Angaben den Umsatz im Geschäft mit Premium-Desserts. Die Zukäufe trugen 2,5 Prozent zum Umsatzwachstum bei. Negative Währungseffekte von 2,4 Prozent dämpften die Entwicklung.

„Das vollumfänglich volumengetriebene organische Wachstum reflektiert die konsequente Strategieumsetzung und starke Marktpositionierung mit innovationsstarken Marken und Konzepten in attraktiven Nischen“, zitierte das Unternehmen Konzernchefin Ricarda Demarmels in der Mitteilung.

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Emmi ohne Berücksichtigung der Effekte aus der Übernahme von Mademoiselle Desserts einen operativen Gewinn und eine Reingewinnmarge im mittleren Bereich der im Februar 2024 kommunizierten Bandbreiten: demnach soll das EBIT zwischen 295 Millionen bis 315 Millionen Schweizer Franken (311 Mio. bis 332 Mio. Euro) liegen, die Reingewinnmarge sich zwischen 5,0 und 5,5 Prozent bewegen. Die Akquisition von Mademoiselle Desserts wird den operativen Gewinn der Gruppe 2024 nach Unternehmensangaben mit 5 bis 8 Millionen Franken (5,3 bis 8,4 Mio. Euro) belasten.