Die Schweiz senkt zum 1. Januar 2025 die Freigrenze für steuerfreie Einkäufe im Ausland von 300 (320 Euro) auf 150 Franken (160 Euro). Bei einem höheren Warenwert müssen Schweizer künftig die Mehrwertsteuer von 8,1 Prozent zahlen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet.
Die Neuregelung könnte den Einkaufstourismus im äußersten Süden Deutschlands beeinflussen. In den Kreisen Konstanz, Waldshut und Lörrach kaufen Schweizer jährlich für rund 2,5 Milliarden Euro ein, wie die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee berichtet. Der regionale Einzelhändler Frischemärkte Baur rechnet damit, dass Schweizer Kunden ihre Einkäufe künftig besser planen und größere Mengen auf einmal kaufen werden, wie Geschäftsführerin Sabine Seibl mitteilte.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, erwartet laut „office365.com“ keine erheblichen Auswirkungen auf das Einkaufsverhalten. Die Schweizer Mehrwertsteuer sei für Einkäufer immer noch vorteilhafter als die deutsche mit 19 Prozent.
Der bürokratische Aufwand für Einkaufstouristen soll sich ab Juli 2025 verringern. Die Generalzolldirektion plant die Einführung einer App für den digitalen Ausfuhrschein. Damit entfällt das bisher notwendige Abstempeln der Ausfuhrkassenzettel an den Zollbüros. Die Schweiz nutzt bereits eine entsprechende App, die allerdings erst 2027 für unterschiedliche Mehrwertsteuersätze angepasst werden soll.