Konsum – so hieß zu DDR-Zeiten der Nahversorger in fast jedem Dorf und Stadtviertel. Es gab dort das Nötigste in einem eher kargen Ambiente. 1990 kamen dann die westdeutschen Supermärkte. Heute schätzen Verbraucher Auswahl, Qualität, Beratung und eine einladende Atmosphäre. Sie wünschen sich aber wieder mehr Nahversorgung. Auch sehnen sie sich nach Orientierung beim Einkauf und wollen verstärkt Lebensmittel aus der Region sowie aus ihrer Kindheit und Jugend kaufen. Diesen Bedürfnissen zu entsprechen, bemüht sich die Konsum Dresden eG mit ihrem Konzept. Frische, Qualität und ein breites Angebot an Erzeugnissen von mehr als 100 Direktlieferanten aus einem Umkreis von 70 Kilometern bilden das Profil des Unternehmens. Die 34 Konsum- und Frida-Filialen sollen für diese Dinge stehen: Heimat, gutes Essen und ein schönes Einkaufserlebnis. Außerdem setzt Konsum auf Service in Gestalt von Beratung, Imbiss und Frische-Convenience. „Wir gehen unseren eigenen Weg“, sagt Vorstand Roger Ulke. Ohne das grundsätzliche Profil Frische – Qualität – Regionalität zu verwischen, passt sich jeder Markt ein Stück weit den Bedürfnissen seiner jeweiligen Klientel vor Ort an. Beispielsweise hat ein Frida-Markt in Nähe der Universität bis 22 Uhr geöffnet und wartet mit besonders viel Bio, Veganem und Snacks auf.
Den Markt in der Schillergalerie im Dresdner Stadtteil Blasewitz suchen dagegen viele Berufstätige in der Mittagspause und nach Feierabend auf, ebenso Alleinstehende und Rentner. Blasewitz liegt zentrumsnah, hat viele Grünflächen, elegante Gründerzeitvillen und eine gute Verkehrsanbindung. Das Viertel zählt zu den attraktivsten Wohngebieten der 531.000 Einwohner zählenden Landeshauptstadt.
Die 1.300 Quadratmeter große Filiale befindet sich im Untergeschoss der Einkaufspassage. Im Jahr 2000 wurde sie eröffnet und 2018 grundlegend umgebaut. „Der Markt ist ein gut laufender, wichtiger Standort für uns“, sagt Roger Ulke. 2.000 bis 2.500 Kunden kaufen dort täglich ein. Mit der Neugestaltung sollten die Schwerpunkte Frische, Qualität, Frische- Convenience, Service und Regionalität noch stärker betont werden.
Durch eine große Glasfront betritt der Besucher die Filiale und steht sofort im Obst- und Gemüsebereich. Über die niedrigen Regale hinweg sieht er die Salatbar, an der sich Kunden aus 20 Zutaten ihren Salat zum Mitnehmen zusammenstellen können. Dahinter schneiden zwei Mitarbeiter Obst und Gemüse zu. Schnell wird klar: In dieser Einkaufsstätte stehen frische Lebensmittel im Mittelpunkt. „Vor allem Berufstätige in der Mittagszeit nutzen die Salatbar gern“, berichtet die stellvertretende Filialleiterin Katja Dunkel.
Ebenso ist die Kühlinsel in Gestalt einer Ananas ein Blickfang. Sie enthält im Markt vorgeschnittenes, exotisches Obst, schokolierte Früchte und selbstgemachte Desserts. Weitere Besonderheit: die Orangensaftpresse mit kleinen PET-Flaschen zum Selbstabfüllen. Überdurchschnittlich bei der losen Ware ist das regionale Angebot bei Äpfeln und Kartoffeln, dem Konsum-Profil entsprechend. Wie im gesamten Markt, kommuniziert bei den Auszeichnungen am Regal das sächsische Wappen die Herkunft der Produkte aus der Nähe. In allen Warengruppen gibt es regionale Produkte, die zugleich ein Bio- Siegel haben. Graue Bodenfließen, Wände weiß und hellbraun, viel Glas, schwarzer Marmor und wenige aufgemalte grüne Kohlblätter: Die Raumgestaltung betont die Themen Frische und Qualität. Zugleich nimmt sie sich zurück und stellt die Waren in den Mittelpunkt. Unterstützt wird dies von einer freundlichen, aber intensiven LED-Beleuchtung. Leicht abgehängte Holzdecken stellen die Schwerpunkte optisch heraus – Bedientheken, Obst und Gemüse sowie sächsische Weine. 62 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der Markt, der 17.000 Artikel bietet, mit frischen Lebensmitteln. 25 Prozent entfallen auf heimische Produkte.
Die Raumplanung erfolgte laut Roger Ulke gemeinsam mit Maßwerk. Jede Konsum-Filiale werde ihren Schwerpunkten entsprechend anders gestaltet. Dank niedriger Regale sind die Bedientheken in der Mitte des Marktes von jedem Punkt aus zu sehen. Sie laufen an vier Seiten entlang um einen gemauerten Quader. Fleisch und Wurst, Fisch, Käse und Backwaren – die einzelnen Theken-Warengruppen stehen in Handschrift an der Wand. „Das Handschriftliche hat etwas Persönliches, gibt ein Gefühl der Nähe“, sagt die stellvertretende Marktleiterin Katja Dunkel.
An der Fleisch-Theke sticht zunächst das Rondell ins Auge, das aus der geraden Front herausbricht. Es präsentiert etwa 20 Produkte zum Grillen und Kurzbraten, vom marinierten Steak bis zum Fleischspieß. Rechts daneben findet der Kunde das Dry-aged-Beef-Angebot in einer Vitrine. Linker Hand des Rondells geht es mit dem Theken-Frischfleisch weiter. Einzelne Stücke von Rind, Schwein und Lamm liegen, mit Rosmarinzweigen dekoriert, auf Marmorplatten aus. Die attraktive Präsentation setzt auch das Fleisch des Dresdner Bio-Erzeugers „Vorwerk Podemus“ in Szene. Der landwirtschaftliche Betrieb, der eigene Bio-Märkte in Dresden betreibt, bestückt ebenfalls die Wursttheke mit.
Etwa 250 Sorten Wurst, Schinken und Frischfleisch bietet die Filiale an. Bei Schinken und Wurst steht ebenfalls Heimisches im Vordergrund: Aufschnitt und sechs Varianten an Griebenschmalz. Ebenso findet sich hinter der Theke eine große Auswahl an italienischen Wurst- und Schinkenspezialitäten sowie an Antipasti und Salaten, die zum Teil im Markt selbst hergestellt werden. Links gegenüber von Fleisch und Wurst steht das Gewürzregal und forciert dadurch Zusatzkäufe. Das SB-Fleisch befindet sich auf der anderen Seite des Quaders. Dadurch schafft es keine direkte Konkurrenz zur Bedientheke. Auf Fleisch und Wurst folgt das Fischangebot: Etwa 30 Produkte, auch ein Forellen-und Karpfenlieferant aus der Niederlausitz ist dabei. Mit etwa 150 Sorten bietet die Käsetheke dem anspruchsvolleren Verbraucher durchaus Auswahl. Auch hier machen handschriftliche Info-Tafeln auf Besonderheiten aufmerksam: Frischkäse aus der regionalen Feinkostmanufaktur Pulsnitz, die finnische Spezialität Finlapi. Bulgarischer Schafskäse, Büffelmozzarella und Safrankäse aus Heumilch sind weitere exklusive Delikatessen. Das Eier-Angebot zeigt beispielhaft, wie regionale Direktlieferanten im SB-Bereich hervorgehoben werden. Ein Text mit Bild informiert am Regal über den Großenhainer Geflügelhof, der Freiland- und Bio-Eier produziert. Auch an anderen Punkten können Kunden kurze, anschauliche Geschichten über heimische Hersteller lesen. Von der Thekeninsel aus gut sichtbar zeigt sich ein weiterer Kompetenz- Schwerpunkt: Die Weininsel, bestückt mit etwa 30 verschiedenen Tropfen sächsischer Weingüter in hellen Holzregalen. Auch sie überspannt eine abgehängte Holzdecke, von der moderne Glasleuchten in Flaschenform herabhängen. In der Filiale finden sich Weine bekannter Güter wie Elbterassen, Schloss Wackerbarth und Dresdner Engel. Günstigste Flasche ist der Cuvée der Linie „Konsum Genusswelten“ für 7,99 Euro. Die anderen Weine kosten ab 8,99 Euro aufwärts. Auffällig im Kassenbereich schließlich ist das umfangreiche Blumenangebot mit Postkarten. Auch das Zeitschriften-Regal ist üppig bestückt. Ansonsten gibt es wenig Nonfood. „Wir wollen uns auf unsere Stärke, gute und frische Lebensmittel, konzentrieren“, sagt Roger Ulke.
Fakten im Fokus:
1.300 qm Verkaufsfläche
50 Mitarbeiter
2.000 - 2.500 Kunden täglich
12 - 15 Euro Durchschnittsbon
17.000 Artikel
von montags bis samstags: 8 - 20 Uhr
Schnell gelesen
Konsum in der Schillergalerie Hüblerstrasse 8, 01309 Dresden2000 eröffnet, wurde der Markt 2018 von Maßwerk grundlegend neugestaltet.
Die Innenraumgestaltung betont die Kompetenzen: regionale Produkte, Frische, Qualität, Service.
Hochwertige Frische-Convenience: vorgeschnittenes Obst, selbstbestückte Salatbar, selbst gemachte Fertigsalate an der Theke, Saftpresse.
Wie alle 34 Konsum-Filialen, orientiert der Markt Angebot, Schwer- punkte und Öffnungszeiten nach Bedürfnissen der Kunden vor Ort.
Konsum Dresden eG hat mehr als 22.000 Mitglieder. Sie werden regelmäßig zu VIP-Einkäufen mit Rabatten, Verkostungen und anderen Aktionen eingeladen