Sushi essen und dabei in Goethes Werken schmökern? Im neuen Rewe-Markt an der Bockenheimer Warte in Frankfurt ist das möglich. Marktmanager Stefan Zizek hat nämlich in der Sitzecke neben der Sushibar, an der täglich 200 Portionen vor den Augen der Kunden zubereitet werden, eine Bücherwand eingerichtet. Schließlich befindet sich der Laden in unmittelbarer Nähe der Bibliothek der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität. Die Studenten (und viele andere Kunden) schätzen das umfangreiche hausgemachte Convenience-Angebot, das von belegter Pizza bei der Glockenbäckerei über Salatbar und frische Müslis bis zu Hamburgern an der heißen Theke reicht. Allein von den Hamburgern werden 80 bis 100 Stück am Tag verkauft.
Außer den Studenten und den Anwohnern zählen Büroangestellte, Messebesucher sowie wegen der Nähe zur französischen Botschaft auffallend viele Franzosen zur Kundschaft. Jürgen Scheider, Regionsleiter der Rewe Mitte, sagt: „Wir haben den Markt konzeptionell so ausgerichtet, dass er alle Felder bedient.“ Deshalb gibt es z. B. ein großes internationales Sortiment, das nicht nur von Messegästen nachgefragt wird, oder hochwertige Whiskys und einen Humidor mit Zigarren für die anspruchsvolle Klientel. Zudem sind mehr als 600 Weine aller Preisklassen im Angebot.
Der Fokus von Zizek liegt aber auf der Obst- und Gemüseabteilung sowie der 25 m langen Bedienungstheke mit Fleisch, Wurst, Käse und Frischfisch. Auch die regionalen Landmarkt-Artikel werden in Szene gesetzt. Der Frischeanteil liegt bei ca. 60 Prozent , allein Obst und Gemüse macht zwischen 18 und 19 Prozent aus. Zizek, der zuvor als Leiter des Marktes im ehemaligen Straßenbahndepot in Frankfurt-Bornheim mit seinem Team zweimal zum „SUPERMARKT DES JAHRES“ gewählt wurde, ist zufrieden: „Umsatzmäßig sind wir schon wenige Wochen nach Eröffnung der zweitstärkste Markt in der Frankfurter Innenstadt.“ Und er will weiter Gas geben. Viele Aktionen zur Kundenbindung sind geplant, z. B. Whisky-Tastings, Weinabend, Ausflüge mit Kindergartenkindern zu Produzenten. Auch die mobile Kundenansprache will Zizek forcieren. „Das Smartphone bestimmt heute das Einkaufshalten“, sagt er. Allerdings: Viele Kunden haben im Markt keinen Handyempfang. Regionsleiter Scheider sieht deshalb Handlungsbedarf: „Wir arbeiten daran, damit wir in unseren Märkten künftig ein besseres Netz gewährleisten können.“