Franchise Q-Regio-Hofladen

Uckerkaas, Heldenkäse, Klosterfelder Senf, Temmener Stracke,Spreewälder und Beelitzer Granseer Apfelwein – Produkte mit Heimat. Die Idee für ein Franchise-Konzept.

Freitag, 05. September 2014 - Ladenreportagen
Reiner Mihr
Artikelbild Q-Regio-Hofladen
Bildquelle: Q-Regio

Q-Regio heißt das regionale Laden-Konzept. Derzeit sind Produkte von rund 100 Lebensmittelherstellern im Sortiment. Die Lebensmittel kommen von bekannten Erzeugern wie der Bauernkäserei Wolters, Gut Hirschaue, Hemme Milch und der Klosterfelder Senfmühle. Hinter Q-Regio steht das Brandenburgische Lebensmittelhandwerk. Ergänzend gibt es einige wenige Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Der Initiator ist Pieter Wolters. Seine holländische Bauernfamilie zog 1994 in die Uckermark, um Landwirtschaft zu betreiben. 1999 bauten sie die Käserei auf. Über die Grenzen von Brandenburg und Berlin wurde das Angebot über den Online-Shop bekannt.

Wolters musste an seinem Vermarktungs-Konzept für regionale Produkte lange arbeiten. Schon 2003 eröffneten in Prenzlau und Templin die ersten Hofläden. Es gab auch Rückschläge – tatsächlich mussten auch schon Läden geschlossen werden. Jetzt könnte aber der allgemeine Trend zu regionalen Erzeugnissen dem Franchise-System Q-Regio neue Dynamik bringen.

Alles begann also, lange bevor der Verbraucherwunsch nach regionalen Produkten so laut wurde, dass heimische Produkte heute in jedem Supermarkt und in nahezu allen Sortimenten zu finden sind. Im Brandenburger Flächenland gibt es viele kleine handwerkliche Produktionsstätten. Doch diese Produkte haben es schwer, im Handel gelistet zu werden. Da gibt es Erzeuger, die Hofläden betreiben, andere sind auf Wochenmärkten unterwegs, und wieder andere beliefern die regionale Gastronomie. Da lag es nahe, die Produkte gemeinsam, aber eigenständig zu vertreiben.

Zurzeit gibt es vier Q-Regio-Hofläden. Dazu kommen eine ganze Reihe sogenannter Verkaufspartner. Wie im Lebensmitteleinzelhandel gibt es auch bei Q-Regio Regie- und Franchise-Geschäfte. Verkaufspartner von Q-Regio-Produkten sind Märkte von Rewe und Edeka sowie Regional- und Hofläden. Außerdem versteht sich Q-Regio als Gastronomiepartner, denn Gastronomiebetriebe sind die besten kulinarischen Botschafter einer jeden Region.

Beispiel Potsdam: Hauptstadt von Brandenburg, niedriges Durchschnittsalter bei hohem Netto-Einkommen. Gute Voraussetzungen für Geschäftsideen. Der Q-Regio-Laden befindet sich am Holländerviertel, das nicht nur eine touristische Hochburg ist, sondern vor allem ein belebter Standort. Direkt daneben, am Bassinplatz, ist sechs Tage die Woche Wochenmarkt. Dieser Platz befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Brandenburgischen Straße, der Einkaufsstraße von Potsdam, wo auch viele gastronomische Betriebe angesiedelt sind. Da ist das Credo vom Inhaber „Probieren ausdrücklich erwünscht“ nur allzu verständlich. Kaufen mit allen Sinnen ist die Devise. Das Herzstück des Ladens ist eine 4 m lange Frischetheke mit Käse und Wurst – quasi eine Leistungsschau des Landes Brandenburgs. Auf Bestellung ist auch Wildfleisch, ein typisches Brandenburger Produkt, erhältlich.

Franchisenehmer ist Jörg Mascher, der eigentlich Diplom-Biologie ist und als Quereinsteiger zu Q-Regio kam. „Ich bin Laborbiologe, hätte auch meinen Doktor machen können, aber so wollte ich meine Brötchen nicht verdienen. Ich wollte etwas Sinnvolles, Handfestes, Bodenständiges machen, und da ich Mitglied von Slow Food Deutschland bin, lag es nahe, etwas mit Lebensmitteln zu machen“, sagt Mascher. Er bezeichnet sich als Inhaber und nicht Franchisenehmer, denn trotz Franchisevertrag hat er viele Freiheiten bei der Führung seines Geschäfts.

Eine klassische Karriere im Handel kam mit diesem Background nicht in Frage. Fehlende Handelserfahrung nur durch Engagement zu ersetzen, erschien wohl auch gewagt. Aber die Idee, einen eigenen Regionalwarenladen zu eröffnen, war bereits da. Franchise bot sich an. Als der erste Q-Regio-Laden in Potsdam-Babelsberg eröffnete, war das die Initialzündung. Mascher lernte den Gründer Pieter Wolters kennen, arbeitete auf Probe und startete dann durch.

Seit 2010 führt Mascher den Q-Regio-Laden mitten im Holländerviertel von Potsdam. „Wir bei Q-Regio wissen, wo die Waren herkommen, wie sie erzeugt werden, und diese Geschichte erzählen wir unseren Kunden“, sagt er. Das schätzten die Konsumenten, und das unterscheide Q-Regio von Supermärkten und Discountern. 80 Prozent seiner Kunden sind Stammkunden. Mittlerweile macht Mascher schon neue Franchise-Partner fit für den eigenen Weg.

Fakten Q-Regio
  • Adresse: Gutenbergstraße 83, 14467 Potsdam
  • Eröffnung: 2010
  • Verkaufsfläche: 60 qm
  • Sortiment: 1.000 Artikel
  • Mitarbeiter: 5
  • Öffnungszeiten: Mo. bis Fr., 9 bis 19 Uhr, Sa., 8 bis 15 Uhr
  • USP: Verkauf regional erzeugter Produkte, handwerklich in kleinen Mengen in der Region hergestellt
  • Gebühren: 5.000 Euro Einstieg + 300 Euro monatlich
  • Internet: www.q-regio.de
  • E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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