Verband Deutscher Großbäckereien Preissenkungen nicht in Sicht

Trotz guter Weizenernte ist nach Einschätzung der neuen Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Prof. Dr. Ulrike Detmers (Mestemacher-Gruppe), nicht mit Preissenkungen zu rechnen. Sollte der Weizenpreis sinken, würde dieser Vorteil unmittelbar durch höhere Kosten für Energie oder Transport ausgeglichen.

Donnerstag, 19. September 2013 - Industrie-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Detmers, Gesellschafterin des Großbäckers Mestemacher, ist die erste Frau an der Spitze des 1905 gegründeten Verbandes. Die rund 100 Verbandsmitglieder repräsentieren mehr als 60 Prozent des Branchenumsatzes von mehr als 18 Mrd. Euro (2011). Das sei ein Zuwachs um 600 Mio. Euro im Vergleich zu 2010. Neuere Zahlen liegen laut Detmers nicht vor.

Die Zahl der Großbäckereien steigt, kleine Bäckereien verschwinden. Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die von 2011 stammen, ist die Zahl der Unternehmen seit dem Jahr 2000 um 6.000 auf 13.800 gesunken. Bis 2020 sollen es nur noch 8.000 bis 10.000 sein. Auch künftig würden fast ausschließlich Betriebe mit einem Umsatz von weniger als 1 Mio. Euro vom Markt verschwinden, hieß es. Gründe sind vor allem fehlende Nachfolger in Familienbetrieben und der Bevölkerungsrückgang auf dem Land, sagte Detmers.

Zugleich steigt aber die Zahl der Backstationen in Supermärkten. Derzeit sind es gut 15.000, in den nächsten drei Jahren könnten 10.000 weitere dazukommen. Von dieser Entwicklung seien vor allem die Vorkassenzonen-Bäckereien sowie die Handwerksbäcker betroffen, sagte Hauptgeschäftsführer Armin Juncker.