Legehennen Verbot des Schnabelkürzens

Küken die Schnäbel zu stutzen, das soll in Niedersachsen nach dem Willen von Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) spätestens 2016 Geschichte sein. Auch auf Bundesebene soll das Verbot der Amputationen bei Legehennen gelten.

Dienstag, 09. Juli 2013 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

In Österreich wird seit 2005 auf das Kürzen verzichtet. Legehennen bekommen dort spezielles Futter. Ihre Ställe werden anders beleuchtet. Dadurch seien die Sterberate und die Anzahl verletzter Tiere zurückgegangen. Wie stark dieser Rückgang tatsächlich ist, dazu machte Meyer keine Angaben.

Seit rund zwei Jahren sammeln auch in Niedersachsen erste Betriebe Erfahrungen mit dem neuen Ansatz. Bisher würden bei den meisten Legehennen in konventioneller Boden- und Freilandhaltung die Schnäbel gekürzt, damit die Tiere sich nicht gegenseitig verletzen. Grundsätzlich sei das Schnabelkürzen in Niedersachsen zwar verboten, bisher sei es für die Halter aber relativ einfach gewesen, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen und das Verbot so zu umgehen, so Meyer.

Sollten Legehennenhalter durch die neue Praxis finanzielle Ausfälle haben, so soll es für eine Übergangszeit einen von der Wirtschaft finanzierten Entschädigungsfonds geben. In Österreich gibt es 5,8 Mio. Legehennen (Selbstversorgungsgrad: 90 Proeznt), in Niedersachsen sind es 11,2 Mio. Jedes dritte deutsche Ei stammt aus Niedersachsen.