Christinen Brunnen Saft vorsorglich vom Markt genommen

Christinen Brunnen nimmt vorsorglich das Getränk „Multivitamin Diät" in der 1,5-l-PET-Flasche vom Markt, um die Verbraucher nicht zu verunsichern. Grund ist ein Beitrag im NDR-Magazin „Markt" über krebserregendes Benzol in Erfrischungsgetränken.

Dienstag, 23. April 2013 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Christinen Brunnen kündigte an, den Multivitamin-Saft zukünftig ausschließlich mit natürlichem Zucker und dem pflanzlichen Süßstoff Stevia anzubieten.

Der NDR hatte berichtet, dass in verschiedenen Erfrischungsgetränken 2 bis 6,8 Mikrogramm Benzol pro Liter gemessen worden seien. Der zulässige Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 1 Mikrogramm pro Liter. Er gilt aber nicht für Erfrischungsgetränke.

Nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind die entdeckten Benzol-Mengen in den Getränken gering im Vergleich zu dem, was beim Atmen in den Körper gelange. Pro Tag können laut BfR Nichtraucher zwischen 50 bis 100 Mikrogramm Benzol pro Tag über die Atemluft aufnehmen. Da Benzol krebserregend ist, sei es in Getränken aber grundsätzlich unerwünscht.

Die Wirtschaftsvereinigung alkoholfreie Getränke (wafg) kritisierte die Lückenhaftigkeit des NDR-Berichts. Die wafg habe schon 2007 das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) darüber informiert, dass die Mitglieder alternative Konservierungsstoffe nutzen, die das Entstehen von Benzol unmöglich machen. „Die Benzolgehalte in Erfrischungsgetränken liegen nach neuesten Untersuchungsergebnissen in der Regel weit unterhalb des EU-Trinkwassergrenzwertes von 1 Mikrogramm pro Liter", heißt es auch im Bericht des Bundes und der Länder zum Bundesweiten Überwachungsplan.