Allgäu Fleisch Nur noch Rind aus der Region

Die A.F.G. Allgäu Fleisch GmbH stellt rund zehn Monate nach Übernahme durch den Tönnies-Konzern ihre Strategie vor: Das Unternehmen konzentriert sich auf Rindfleisch aus der Region und möchte an seinem Standort Kempten ein Kompetenzzentrum für Allgäuer Rindfleisch aufbauen.

Dienstag, 11. September 2012 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Mehr als 90 Prozent der verarbeiteten Rinder stammen aus der Region (Landkreise Oberallgäu, Ostallgäu, Unterallgäu, Ravensburg). Wurden zu Beginn ca. 500 Rinder pro Woche geschlachtet, konnte die Anzahl in den vergangenen Monaten auf ca. 1.000 verdoppelt werden. Ein Großteil davon wird auch vor Ort zerlegt.

„Wir wollen im Allgäu der Ansprechpartner für Rindfleisch werden", erläutert Clemens Tönnies, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe Tönnies (8.000 Mitarbeiter, mehr als 50 Prozent Exportquote). Dazu gehört das Bündeln von Know-how rund um die Rindfleisch-Produktion, aber auch das Etablieren und Einhalten von höchsten Standards, nicht nur bei der Qualität, sondern auch bei der Tiergesundheit.

Zudem soll das Rindfleisch gezielt als „Allgäuer Produkt" vermarktet werden, auch über die Region hinaus. Die ersten Verträge sind bereits abgeschlossen, u. a. mit einem Kunden aus dem Foodservice-Bereich, der speziell die höherwertige Gastronomie beliefert.

Allgäu Fleisch Geschäftsführer Erich Gölz (zuvor beim Konkurrenten Vion in führender Position tätig): „Wir arbeiten eng und vertrauensvoll mit vielen Beteiligten im Allgäu zusammen: Erzeugern, Abnehmern, Verarbeitern. In den letzten Monaten konnten wir ein sehr gutes und partnerschaftliches Verhältnis aufbauen, so dass wir weniger als ein Jahr nach Wiederaufnahme des Betriebs am Kemptner Schlachthof sagen können: Wir sind im Allgäu angekommen."

Die Planungen für ein neues Rinderband laufen. Es soll Anfang 2013 in Betrieb gehen. Die Zerlegung wird mit einer neuen Verpackungsabteilung ausgerüstet. Insgesamt werden mehrere Millionen Euro am Standort investiert. „Wir streben mittelfristig eine Verdopplung der Kapazität an", erläutert Tönnies.