Die Gesundheitsbehörden hatten dem Unternehmen trotz umfangreicher Umbauten und Reinigungsmaßnahmen erneut die Betriebserlaubnis verweigert, da an einzelnen Stellen wieder Mäusekot und Kakerlaken entdeckt wurden. Die Schlupflöcher für Mäuse und Schaben in der Brotfabrik könnten jedoch nur mit weiteren, grundlegenden Umbauten beseitigt werden, so der Insolvenzverwalter. Ihm selbst fehlten dafür aber Zeit und Geld.
Nach der Entscheidung der Aufsichtsbehörden, das Produktionsverbot nicht aufzuheben, hatte Ampferl erklärt, der Fokus liege ab jetzt auf dem Verkauf des Filialnetzes ohne die Fabrik, für die Verkaufsstuben gebe es viele Interessenten.
Nun werden parallel Gespräche mit den zwei potenziellen Investoren geführt und geprüft, wie groß ihr Interesse am Gesamtpaket und wie belastbar ein mögliches Angebot sei, sagte der Gewerkschafter Mustafa Öz. Der Gewerkschafter warf dem bisherigen Eigentümer Klaus Ostendorf vor, Müller-Brot vorschnell fallen gelassen und Insolvenz angemeldet zu haben. Wenn ein Unternehmer den Behörden die notwendigen Neu- und Umbauten garantieren würde, hätte die Produktion in Teilbereichen vielleicht schon wieder anlaufen können.
Ende kommender Woche läuft das Insolvenzgeld für die 1.250 Beschäftigten aus.
Müller-Brot Hoffnung auf Investoren
Die Gläubiger von Müller-Brot haben die Entscheidung über das Schicksal der Bäckereikette auf die kommende Woche vertagt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Hubert Ampferl soll zuvor noch bei zwei möglichen Investoren ausloten, ob sie trotz Hygienemängeln und Backverbots das gesamte Unternehmen im Paket übernehmen wollen – inklusive der Backfabrik in Neufahrn.
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