Kontrollen NRW nimmt Großbäcker unter die Lupe

Alarmiert durch den Hygiene-Skandal bei der bayerischen Großbäckerei Müller-Brot nimmt die Landesregierung die nordrhein-westfälischen Großbäckereien unter die Lupe.

Mittwoch, 22. Februar 2012 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Das NRW-Verbraucherschutzministerium will laut einem Schreiben, das unter anderem der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, von den Lebensmittelkontrolleuren wissen, in welchem Zustand die Großbäckereien in NRW in den vergangenen zwei Jahren angetroffen wurden. Alle Großbäckereien, die im vergangenen Jahr nicht kontrolliert wurden, sollen baldmöglichst Besuch von Kontrolleuren bekommen.

Mit Ergebnissen sei erst in einigen Wochen zu rechnen, hieß es. Die Landesregierung will von den kommunalen Prüfern wissen, ob Betriebe aus Hygienegründen geschlossen wurden und ob es Bußgelder über 200 Euro gab.

Der Verband deutscher Großbäckereien kritisierte, dass Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) nur die Großbetriebe ins Visier nehme. „Wir müssen diese Kontrollen nicht fürchten, aber es sollten alle Backbetriebe kontrolliert werden", sagte Armin Juncker, Hauptgeschäftsführer des Verbands. Andernfalls entstehe ein verzerrtes Bild.

Beim Neufahrner Betrieb von Müller-Brot ruht seit drei Wochen die Produktion. Der Betrieb war wegen massiver Hygienemängel geschlossen worden. Kontrolleure stießen auf Mäusekot, Schaben und Maden im Mehl. Nach Bekanntwerden des Skandals ging Müller Brot pleite. 1.100 Beschäftigte sind betroffen.