Ampferl will am heutigen Montag mit den Gläubigern sprechen. Nach dem Bericht der „Süddeutschen Zeitung" sagte er am Rande eines Treffens mit Pächtern und Mitarbeitern von Müller-Brot, er hoffe, dass die Banken Geld zuschießen, „denn ihre Sicherheit sind die Maschinen. Und die bleiben nur werthaltig, wenn wir weiter produzieren können – dazu brauchen wir Geld". Eine Wiederaufnahme der Produktion hatten die Behörden nach einer erneuten Kontrolle des Großbetriebs am Freitagabend abgelehnt.
Am Wochenende hatte Ampferl den Pächtern der Müller-Brot-Filialen angeboten, ihnen wieder Waren zur Verfügung zu stellen, die von anderen Herstellern eingekauft werden sollen. Außerdem sei ihnen angeboten worden, dass sie vorerst nur für diese Waren zahlen, aber nicht die Pacht. Die Umsätze der Filialen waren nach Bekanntwerden des Skandals zum Teil dramatisch eingebrochen. In dieser Woche will Ampferl zudem mit den Händlern sprechen (etwa Lidl und Aldi Süd), die Müller-Brot-Produkte aus dem Sortiment genommen hatten.
Bei der Kontrolle am Freitagabend hätten die Behörden erneut Ungeziefer wie Schaben und Käfer sowie Mäusekot gefunden, teilte das Landratsamt mit. Schädlinge seien auch dort festgestellt worden, wo an diesem Samstag die Produktion hätte wiederaufgenommen werden sollen, sagte Landrat Michael Schwaiger. Die Behörden hatten daraufhin entschieden, dass die Produktion weiter ruhen muss.
Die Kontrolleure hätten zwar Verbesserungen erkannt, die Mängel seien aber immer noch so gravierend gewesen, dass die Wiederaufnahme der Produktion nicht verantwortbar war, so Landrat Schweiger.
Müller-Brot Vor dem Verkauf
Die nach einem Hygieneskandal insolvente Großbäckerei Müller-Brot in Neufahrn bei Freising soll verkauft werden. Laut Insolvenzverwalter Hubert Ampferl gebe es bereits Interessenten. Er sagte der „Süddeutschen Zeitung" zudem, dass das Unternehmen über nahezu kein Geld mehr verfüge. Die Produktion ruht weiterhin.