Logistik DHL testet Drohne im Linienbetrieb

Im November startet Logistiker DHL an der Nordseeküste einen mehrmonatigen Feldversuch: Eine Paket-Drohne soll im Linienbetrieb eine Apotheke auf der Insel Juist beliefern. Ein weltweit einzigartiges Projekt, meint die Deutsche Post.

Donnerstag, 25. September 2014 - Handel-Archiv
LEBENSMITTEL PRAXIS

Bis zum Jahresende wird ein „DHL-Paketkopter“ Medikamente von der niedersächsischen Hafenstadt Norden aus die Apotheke auf der Nordsee-Insel Juist ansteuern. Erste Testflüge mit dem unbemannten Kleinfluggerät gab es nach DHL-Angaben bereits vergangene Woche. Am Freitag soll der reguläre Lieferbetrieb mit der „Seehund“-Apotheke zu bestimmten Uhrzeiten aufgenommen werden.

Einen einmaligen Probelauf für die Paketzustellung per Drohne hatte DHL bereits Ende 2013 mit einem Flug über den Rhein absolviert. Bei dem jetzt eingesetzten unbemannten Fluggerät handelt es sich um eine Weiterentwicklung des damals benutzten Paketkopters. Er wurde mit Blick auf Flugdauer, Reichweite und Geschwindigkeit für den Einsatz bei Wind und Wetter an der Nordseeküste optimiert.

Die etwa zwölf Kilometer lange Distanz zur Insel legt der neue „DHL Paketkopter 2.0“ autonom - also ohne jeglichen Eingriff von außen – per Autopilot in etwa 50 Meter Höhe zurück. Allerdings verfolgt eine mobile Bodenstation von Norddeich aus jede Phase des Fluges, um in Notfällen eingreifen zu können.

Konkrete Pläne für den regulären Betrieb derartiger Drohnen hat DHL nach eigenen Angaben noch nicht. Das Unternehmen schließt allerdings deren Einsatz in dünn besiedelten oder schwer erreichbaren Gebieten künftig nicht aus - vorausgesetzt er ist ökonomisch sinnvoll und technisch machbar.