Reisen bildet. Und liefert mitunter Geschäftsideen. So erging es Torsten Toeller: Der war Ende der 80er-Jahre nach einer Reise in die USA begeistert vom Konzept der Super-Pet-Stores, Fach-Discounter für Tiernahrung und Tierbedarf. 1990 gründete der damals 24-Jährige seine erste Fressnapf-Filiale. Heute sind es rund 1.100 Standorte in zwölf Ländern. Für diese unternehmerische Leistung erhielt er den Deutschen Handelspreis 2010.
Dabei lief es mit dem Laden in Erkelenz erstmal nicht so gut. Bis Toeller das Sortiment verdoppelte und die Preise senkte. Bereits 1992 eröffnete der erste Laden als Franchise-Unternehmen. Mehr als 760 Filialen gibt es mittlerweile in Deutschland, die 830 Mio. Euro erwirtschaften (2009). In 12 europäischen Ländern können Kunden in 1.100 Filialen Nahrung und Zubehör für Mieze, Bello und Co. kaufen. Zudem gibt es einen Online-Shop. Die Märkte haben ein einheitliches Konzept: auf durchschnittlich 600 qm werden rund 10.000 Artikel angeboten, darunter viele Eigenmarken, alles zu Discount-Preisen. Toeller legt Wert auf den Einsatz geschulter Mitarbeiter, „die sich, anders als Mitarbeiter in Baumärkten, bestens mit Tieren auskennen".
Toellers Ziel: den Fressnapf-Markanteil von derzeit 22 Prozent am Gesamtmarkt steigern, „wir haben unser Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft." Darauf kann er sich nun voll und ganz konzentrieren: Im Oktober verkaufte er den Getränkediscounter Trinkgut, dessen Anteile er seit 2007 besaß, an die Edeka Rhein-Ruhr.
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„Wir sind alle Tierfans", sagt Fressnapf-Chef Torsten Toeller. Zu seiner Familie gehören drei Hunde, auf dem Anwesen der Fressnapf-Zentrale leben Schafe und Damwild.