Mihrs Meinung Treffpunkt für Kunden statt pure Versorgung

Kleine Verkaufsflächen gelten im Lebensmitteleinzelhandel nicht gerade als erfolgversprechendes Zukunftskonzept. Erst recht nicht, wenn Standorte in Orten mit geringer Einwohnerzahl gemeint sind.

Freitag, 06. Juni 2014 - Management
Reiner Mihr

Wer von erfolgversprechenden Formaten im Lebensmittel-Einzelhandel spricht, meint in der Regel mehr Verkaufsfläche als ein paar hundert Quadratmeter. Das führt aber dazu, dass in ländlichen, weniger dicht besiedelten Gebieten die Versorgung mit Lebensmitteln für die dort wohnenden Menschen immer schwieriger wird. Nun kann kein Großhändler Miniläden in dünn bewohnten Gegenden aus reiner Nostalgie und Menschenliebe betreiben. Es muss sich schon lohnen. Und das kann funktionieren, wie die Recherchen meines Kollegen Dieter Druck eindrucksvoll ergaben.

Dabei sind gerade die so genannten Dorfläden immer mehr als nur Verkaufsorte. Sie sind Treffpunkt und Kommunikationszentrum für die Menschen im Ort. Das kann man durchaus auch vom modernen Supermarkt erwarten. Die Möglichkeiten zur Kommunikation sind hier freilich etwas limitierter. Der Kassiervorgang wäre aber eine Chance. Meist dauert das ja doch ein wenig und wie schön könnte es für den Kunden sein ,wenn er freundlich und zuvorkommend angesprochen und verabschiedet wird – statt schematisch und gelangweilt um sein Liebstes, eben sein Geld, erleichtert zu werden? Klappt schon mal, aber öfter auch nicht – wie der LP-Kassentest zeigt. Am Checkout kann noch gefeilt werden. Es dürfte sich lohnen.