Superbeeren Einige Früchte im Überblick

Vielfältig: Viele Beeren werden in Lebensmitteln wie Müsli, Riegeln oder in Schokolade verarbeitet

Dienstag, 30. November 1999 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Einige Früchte im Überblick
Direkt vom Amazonas: Açai

Açai (sprich: Assa-i) heißt die Frucht der südamerikanischen Kohlpalme, sie kommt aus den Regenwäldern des Amazonas. Die Frucht hat einen Durchmesser von ein bis zwei Zentimetern und besteht aus einem festen Kern, der von dunkelrotem bis fast schwarzem Fruchtfleisch umgeben ist. Die Naturvölker aus dem Amazonasgebiet schätzen sie seit Jahrhunderten, um die Abwehrkraft zu stärken. Wir wissen heute, dass sie einen hohen Gehalt an Antioxidantien hat. Herausragend ist der Gehalt an Polyphenolen. Geschmacklich erinnert die Beere an Schokolade.

Südamerikanische Vitaminbombe: Acerola

Die Acerola-Kirsche (botanisch gesehen aber ist sie keine Steinfrucht) ist hellrot, ihr gelb-orangenes Fruchtfleisch schmeckt saftig-sauer und enthält drei Kerne. Bemerkenswert ist ihr hoher Vitamin-C-Gehalt: In 100 g Frucht stecken 1.700 mg Vitamin C. Dieser Wert ist 17-mal höher als die empfohlene Tagesdosis für einen Erwachsenen (laut DGE, Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Zum Vergleich: Orangen enthalten gerade einmal 50 mg Vitamin C pro 100 g. In den Herkunftsländern (Brasilien, Südostasien, Indien) wird die Acerola als Obst verzehrt, ein Transport nach Europa ist jedoch aufgrund des sehr empfindlichen Fruchtfleisches schwierig. Hierzulande kann man sie hauptsächlich in Form von Pulver oder Tabletten kaufen. Auch als reiner Saft oder als Zusatz zu anderen Säften ist die Acerola-Kirsche bei uns erhältlich.

Intensives Aroma: Blaubeeren

Blaubeeren, auch Heidel- oder Schwarzbeeren genannt, wachsen (oft noch wild) an Sträuchern, und zwar in Europa, Asien und Amerika. Die kleinen, geschmackvollen Früchte zählen zu den ältesten Früchten überhaupt. Die dunklen Beeren haben einen hohen Gehalt an Antioxidantien und Vitamin K, das zur Blutgerinnung wichtig ist. Blaubeeren sind frisch, tiefgekühlt oder als Trockenfrüchte im Handel erhältlich.

Die herben Amerikaner: Cranberries

Kranichbeeren oder Cranberries, wie sie in ihrer Heimat Nordamerika heißen, werden seit Jahrhunderten wegen ihrer heilenden Eigenschaften geschätzt. Schon die indianischen Ureinwohner wuschen Wunden mit dem Saft der Beeren aus. Wir schätzen sie heute aufgrund ihres charakteristischen, herben Geschmacks und wegen der Inhaltsstoffe: Tannine beugen Blasen- und Harnwegsinfekten vor, Anthocyane unterstützen das Herz-Kreislauf-System, Vitamin C fördert das Immunsystem. Cranberries sind als Trockenfrüchte oder Saft erhältlich, von Anfang Oktober bis Ende Dezember sind auch frische Früchte in der Obst- und Gemüseabteilung zu finden.

Bekannt in Asien: Goji

Die Goji-Beere wird bei den Chinesen seit Jahrtausenden verehrt. Nach der traditionellen Chinesischen Medizin werden ihr verschiedene positive Eigenschaften zugeschrieben. In Tibet feiert man sogar Feste zu Ehren der Goji-Beere. Sie zeichnet sich durch eine hohe Nährstoffdichte aus, insbesondere durch den Gehalt an Carotinoiden und B-Vitaminen. Nach der ORAC-Messmethode (siehe Kasten) wird rohen Goji-Beeren mit 3.290 ein sehr hoher Wert bescheinigt. In Deutschland sind die Beeren vor allem in getrockneter Form, als Saft, Fruchtpulver oder Extrakt erhältlich.


Aus den Anden: Physalis

Die Physalis trägt viele Namen: Kapstachelbeere, Anden- oder Blasenbeere. Die leuchtend gelben Früchte mit säuerlicher Note werden von einer trockenen Haut, der sogenannten Blase, vor zu starken Sonneneinstrahlung geschützt. Die Sträucher wachsen überwiegend in Ecuador und Kolumbien, in 300 bis 2.400 m Höhe. Während es frische Physalis – in kleineren Mengen – schon seit vielen Jahren im Exotenregal gibt, sind getrocknete Früchte relativ neu im Lebensmittelhandel erhältlich. Die Trockenfrüchte weisen einen säuerlichen, leicht herben Geschmack auf, der in Mischungen oder als Zutat in Gerichten besonders gut zur Geltung kommt. Außergewöhnlich hoch ist ihr Ballaststoffgehalt, außerdem sind getrocknete Physalis reich an Vitamin C und Mineralstoffen.

Unter Naturschutz: Sanddorn

Bei der Sanddornbeere handelt es sich um eine zugereiste Art. Ursprünglich kommt sie aus Asien, wächst und gedeiht aber schon lange auch bei uns und fühlt sich von der Küste bis zu den Alpen heimisch. Allerdings steht sie in Deutschland unter Naturschutz, weshalb man die Beeren von wild wachsenden Sträuchern nicht einfach so pflücken darf. Sie enthalten einen bis zu 10-mal so hohen Vitamin-C-Gehalt wie Zitronen, durchschnittlich etwa 450 mg pro 100 g. Hinzu kommen zahlreiche weitere Vitamine, etwa Vitamin B12 und Vitamin E sowie Carotinoide. Sanddorn gibt es als Fruchtaufstrich auf dem Markt, außerdem in Form von dickflüssigem Fruchtsaft oder -nektar. Getrocknet findet man Sanddorn häufig in Teemischungen. Als weltweit größter Produzent gilt China.

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