Schnell mal zum Bäcker in den Supermarkt. Vor zehn Jahren nahezu undenkbar, gehört heute der Einkauf von Brot, Brötchen, Kuchen, süßen und herzhaften Teilchen bis hin zu Spezialitäten aus der Patisserie im Supermarkt zum normalen Einkaufsalltag. Ein Grund ist vielleicht, dass die Zahl der Handwerksbäckereien seit Jahren sinkt. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks gibt für das Jahr 2022 gerade einmal 9.607 Betriebe mit rund 35.000 Filialen an.
Dabei erfreut sich Brot bei den Konsumenten nach wie vor einer großen Beliebtheit. Laut GfK kauften die privaten Haushalte 2022 im Vergleich zum Vorjahr drei Prozent weniger Tonnen Brot. Dennoch liegt die durchschnittliche Einkaufsmenge von Brot je Käuferhaushalt im Jahre 2022 bei 41,6 Kilogramm. Und auch wenn das Toastbrot einen Anteil von 29,3 Prozent am Brotkorb hat, bleiben noch über 70 Prozent für andere Brotsorten. Dazu kommen Brötchen, Konditoreiwaren, süße Teilchen und Snacks für zwischendurch. All das zusammen ist ein gutes Zeichen für Backwarenabteilungen im Supermarkt. Denn mit der Anzahl laufender Meter Warenauslagefläche in den reinen SB-Abteilungen und den immer mehr sich zu Handwerksbäckereien entwickelnden Bäckertheken spricht eine Menge für den Einkauf von Brot, Brötchen und Kuchen im Supermarkt.
In vielen Supermärkten wird vor Ort gebacken und die frischen Hefe- und Sauerteigteilchen verströmen ihren Duft. Gut so. Denn – wie aus dem Neuromarketing bekannt – ist der Geruchssinn der einzige Sinn, den der Mensch nicht überlisten und dem er auch nicht widerstehen kann. Da ist es gut, wenn vor Ort im Blickfeld des Kunden gerührt, geknetet und gebacken wird und wenn der Kunde das nicht nur sehen, sondern auch riechen kann. Das zeugt nicht nur von Kompetenz, sondern vor allem von Handwerkskunst und mit der unterscheidet sich eine gute von einer sehr guten Backwarenabteilung.
Der Wettbewerb - Der Weg aufs Podest
Der Wettbewerb „Beste Backwarenabteilung“ läuft in zwei Phasen ab.
In Phase eins bewerben sich die Märkte. Aus den Bewerbungen ergeben sich die Kategorien. In diesem Jahr sind es: „Beste Backwarenabteilung in Bedienung unter 3.000 Quadratmeter Verkaufsfläche“, „Beste Backwarenabteilung in Bedienung über 3.000 Quadratmeter Verkaufsfläche“, „Beste Backwarenabteilung in Bedienung und Selbstbedienung“ und „Beste Backwarenabteilung in Selbstbedienung“.
Für Zahlen wie die Entwicklung des Umsatzes oder die Entwicklung der Kundenanzahl, aber auch für den Backwarenumsatz pro Kunde erreichen die Märkte in ihrer jeweiligen Kategorie Punkte. Die Märkte mit den meisten Punkten kommen in die engere Auswahl. Wie in anderen Wettbewerben schaffen das nicht alle. Die besten Märkte (3 bis maximal 4 bei Punktgleichstand) je Kategorie werden nominiert.
Doch das sollte keinen Markt zum Aufgeben bewegen, denn im nächsten Jahr und einer ganz anderen Zusammensetzung der Bewerber kann ein Markt nominiert werden, der es im Jahr zuvor nicht geschafft hat. Oder mit den Worten von Rocco Capurso, Inhaber Remstalmarkt und Gewinner in Gold in der Kategorie „Backwaren in Bedienung“ 2022: „Ein Wettbewerb ist immer eine gute Sache. Erstens bringt er die Abteilung voran und als Markt nimmt man sich mit der Bewerbung ja auch eine Menge vor, um besser zu werden, und das ging bei unserer Bäckertheke bestens auf.“
In Phase zwei werden die Backwarenabteilungen anonym besucht. Die Tester gehen entsprechend Testbericht vor: beobachten, kaufen ein und fragen nach. Und so manches Mal lassen sie sich auch zum Verzehr verführen. Für das Erlebte vergeben sie nach den Vorgaben Sterne und begründen die Bewertung.
Wie schon in Phase eins werden die Bewertungen in Prozent dargestellt und die Ergebnisse aus Phase eins und zwei führen zum Endergebnis. Wobei die Entscheidung so manches Mal knapp ausfällt. Viele der ausgezeichneten Backwarenabteilungen begeistern und laden zum Kaufen und Genießen ein.
Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern und herzlichen Glückwunsch auch allen Teilnehmern, denn nach dem Wettbewerb „Beste Backwarenabteilung“ ist vor dem Wettbewerb „Beste Backwarenabteilung“!