Geht es um Innovationen, ist Baden- Württemberg im weltweiten Vergleich hervorragend aufgestellt und kann selbst mit Kalifornien mithalten, zeigt eine Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit internationalen Partnern im Herbst 2023 erstellt hat. Die Wissenschaftler haben gemeinsam mit ihren Kollegen von sechs internationalen Forschungsinstituten 121 Regionen in den USA und Europa unter die Lupe genommen. Im Fokus standen 13 Indikatoren, darunter die Zahl der Gründungen, Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie die Anmeldungen von Patenten. Baden-Württemberg liegt nach Massachusetts und Kalifornien auf Rang 3 und punktete unter anderem mit einer hohen Zahl von qualifizierten Zuwanderern, einer starken Industrie und solide hohen Exportraten.
Sternenschimmer von Mercedes und Co.
Die innovativste Region Deutschlands und somit der hellste Stern am Himmel des Südens ist laut IW der Großraum Stuttgart. Die Landeshauptstadt führt mit Nachbarkreisen das Ranking des IW-Innovationsatlas an. Seit 2013 steigen im Raum Stuttgart die Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Diese Kontinuität zahlt sich aus: Nirgendwo in Deutschland werden mehr Patente angemeldet. Die stark ausgeprägte Auto-, Metall- und Elektroindustrie zieht gut ausgebildete MINT-Fachkräfte an, von denen auch andere Branchen profitieren. Die Digitalisierung, Stichwort Industrie 4.0, ist im Raum Stuttgart wegweisend, so das IW.
In der Praxis lässt sich die Stärke der badenwürttembergischen Wirtschaft auch im Lebensmittel- Sektor an diversen Beispielen ablesen: In Bruchsal versucht das Start-up Alpha Protein, durch die Zweitverwertung von Lebensmittelabfällen die Klimabilanz des Mehlwurms aufzubessern und entwickelt Industrieanlagen für die Aufzucht von Insekten als Futter- und Nahrungsmittel. Viele junge Unternehmen wie etwa der Nuss-Spezialist Fairfood aus Freiburg oder die Allos-Tochter Little Lunch haben eine Mission, sind wertegetrieben, beflügelt durch den anhaltenden Nachhaltigkeitstrend. Dass ihr Erfolg im Ländle auf fruchtbaren Boden fällt, hat auch mit den Rahmenbedingungen zu tun.
Schwarzwald-Sneaker und Strukturpolitik
Seit Jahrzehnten wird der gesamte Lebensmittel- Sektor in Baden-Württemberg von der Landesregierung gefördert. Bestes Beispiel ist die MBW Marketing- und Absatzförderungsgesellschaft für Agrar- und Forstprodukte aus Baden- Württemberg mbH, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Bereits 40 Jahre existiert die Fördergemeinschaft für Qualitätsprodukte aus Baden-Württemberg. Wie hell der Stern des Südens strahlt, macht auch das Beispiel Puma deutlich. Der Schuhhersteller hat in Kooperation mit der Schwarzwald Tourismus GmbH 2023 den „Puma x Black Forest Slipstream Lo Kuckuck“ herausgebracht, gefolgt vom Schwarzwälder-Kirsch-Schuh sowie einem dritten Black-Forest-Sneaker. Im Ländle läufts. Die können alles außer ... na ja ... egal.