Marktrundgang Edeka Fromm, Berlin Mitte

Der nachhaltig gebaute Markt am Hochfrequenzstandort in 
Berlin-Mitte setzt auf modernste Technologien.

Mittwoch, 14. Februar 2024 - Ladenreportagen
Theresa Kalmer
Artikelbild Edeka Fromm, Berlin Mitte
Trotz der kleinen Fläche von knapp 1.000 Quadratmetern bietet der Hochfrequenzmarkt ausreichend Platz zwischen den Gängen.
Bildquelle: Santiago Engelhardt

S- und U-Bahn-Kreuz Berlin Wedding: Rund um den Edeka-Markt mitten in Berlin herrscht ein reges Treiben. Ob Bauarbeiter oder Anzugträger – der kleine Edeka-Markt zieht ein bunt gemischtes Publikum an. Dank wenig Gastronomie in der Nähe und großer Arbeitgeber in der Nachbarschaft ist die Zahl der wöchentlichen Besucher seit der Eröffnung stark gestiegen. Waren es laut Marktinhaber Björn Fromm im Jahr 2022 noch 15.000 Kunden pro Woche, so sind es nun bereits 26.000 wöchentliche Besucher. „Ob ein Markt läuft, hängt zu 80 Prozent vom Standort ab. Den Rest macht ein gutes Team aus“, so Fromm.

Das Team des Berliner Edeka-Marktes ist so multikulturell wie seine Kundschaft: Mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter sprechen kein Deutsch. Über 30 verschiedene Nationen beschäftigt Fromm in seinen drei Berliner Märkten. Und das ist oft von Vorteil, denn auch viele Kunden verständigen sich mit anderen Sprachen. Unterschiedliche Sprachkenntnisse der Mitarbeiter sind zum Beispiel an den Self-Scanning-Kassen gefragt. Mit einer beeindruckenden 50-prozentigen Nutzung positioniert sich der Markt als bisher stärkster SCO-Markt in Deutschland. Mehr Ladendiebstähle befürchtet Fromm durch den Einsatz der SCO-Kassen nicht: „Die Gelegenheiten sind in den stillen, dunklen Ecken des Marktes und nicht an der Kasse mit der Kamera über mir und den Mitarbeitern schräg neben mir.“

Vielfältiger Kameraeinsatz
Dennoch spielt das Thema Kriminalität im Markt eine große Rolle. Bandenkriminalität aus den anliegenden Bezirken und die zunehmende Gewaltbereitschaft sorgen für regelmäßige Polizeieinsätze im Markt. Ein ganztägiger Sicherheitsdienst und eine umfassende Kameraüberwachung sollen dem entgegenwirken.

Aber nicht nur gegen Ladendiebstahl werden bei Edeka Fromm Kameras eingesetzt – auch zur Überwachung des aktuellen Warenbestandes sind kleine „Shelf-Eye“-Kameras im Einsatz. So testet der Markt in der Müllerstraße als erster Edeka-Markt bundesweit das sogenannte Captana-System. Die unscheinbaren Kameras an den Regalen ermöglichen zusammen mit einer Software eine digitale und vor allem effiziente Warenwirtschaft. Die Mitarbeiter wissen zum Beispiel sofort, wo im Markt Regallücken sind, die aufgefüllt werden müssen. Auch Kassen- und Buchungsfehler lassen sich mit dem System schneller und einfacher erkennen.

Vegane Baumaterialien
Und noch etwas ist anders an diesem Markt: Fromm hat beim Bau, wo immer es möglich war, nur rein vegane Baustoffe verwendet: „Das war nicht viel teurer, aber oft extrem anstrengend.“ Denn: Selbst der Kleber der Wandfolien enthielt tierische Bestandteile und musste mühsam ersetzt werden.

Edeka Fromm, Müllerstr. 12 a-c, 13353 Berlin

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 7 bis 22 Uhr

1.019

qm Verkaufsfläche

13.700

Artikel

275.000

Euro Umsatz pro Woche

12,20

Euro beträgt der Durchschnittsbon

26.000
Kunden pro Woche
3
Kassen und
10
Self-check-out Kassen

 

3 Fragen an

Anthonius Pahl. Der Filialleiter arbeitete vor der Eröffnung in einem Edeka-Markt in der gleichen Straße.
 
Was schätzen Sie an Ihrem Team besonders?
Anthonius Pahl: An meinem sehr jungen Team schätze ich, dass sie sich noch etwas beibringen lassen. Sie sind noch nicht so festgefahren und daher immer offen für Neues.

In welchen Bereichen ist das von Vorteil?
Vor allem bei der Technik – das ist sehr wichtig. Zum Beispiel bei unserem neuen Bestellsystem Captana und den digitalen Etiketten. Davon kann man ein anderes Team schwieriger überzeugen. Selbst das Führungsteam ist bei uns sehr jung, und deshalb beschäftigen wir uns gerne mit neuen Technologien.
 
Was ist Ihre Lieblingsabteilung im Markt und warum?
Wir haben zwar keine eigene Bedientheke, weil das im urbanen Raum einfach nicht so gefragt ist und unser Markt mit knapp 1.000 Quadratmetern auch nicht besonders groß ist, aber das SB-Fleisch liegt mir sehr am Herzen. Diese Abteilung haben wir in der Führungsverantwortung behalten, weil der Bestellprozess etwas komplizierter ist. Bei Fleisch ist es nun mal nicht so, dass etwas leer ist und es einfach nachbestellt werden kann. Das sind zum Teil sehr verstrickte Lieferrhythmen. Aber wenn man sich da erst einmal eingearbeitet hat und verstanden hat, wie es funktioniert, macht es sehr viel Spaß.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Trotz der kleinen Fläche von knapp 1.000 Quadratmetern bietet der Hochfrequenzmarkt ausreichend Platz zwischen den Gängen.
Bild öffnen In Berlin-Mitte ist die Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten besonders hoch.
Bild öffnen Die speziell für diesen Markt gebaute Salatbar verfügt über selbstschließende Fenster, die eine einfache Entnahme der Salate ermöglichen.
Bild öffnen Aufgrund der hohen Kriminalitätsrate werden hochpreisige Produkte wie Spirituosen und auch Kaffee verschlossen.
Bild öffnen Zehn Selfscanning-Kassen ermöglichen zu Stoßzeiten einen schnellen bargeldlosen Checkout-Prozess.

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