Delice Delikate Kundenansprache

Ein junges Geschwisterpaar präsentiert ausgesuchte, internationale Feinkost in einem Küchenambiente mit Café und setzt sich ab vom klassischen Feinköstler.

Freitag, 05. September 2014 - Ladenreportagen
Dieter Druck
Artikelbild Delikate Kundenansprache

Andrea und Bastian Jendral sind im elterlichen Delikatessen-Großhandel im wahrsten Sinne des Wortes großgeworden. Nach dem Studium stiegen sie dort ein und gingen vor gut zwei Jahren daran, in Pasing bei München das von ihnen entworfene Feinkostkonzept Delice umzusetzen, „um ein weiteres Segment in der vertikalen Diversifikation abzudecken“, wie Bastian Jendral hervorhebt. Die Grundidee: „Lebensmittel gehören in die Küche. Deshalb verkaufen wir sie dort.“

Dieses Küchenflair spiegelt sich im Ladendesign wider. Ein alter Gusseisenofen in der Kassenzone, eine in der Mitte des Geschäfts integrierte Kochinsel mit Waschbecken und Herd sowie Küchenregale im viktorianischen Stil sollen Wohlfühlatmosphäre vermitteln. „Denn die Küche ist auch im Alltag wesentlicher Bestandteil sozialer Interaktion“, erklärt Andrea Jendral.

An der Kücheninsel werden regelmäßig Kochshows veranstaltet. Sie vermitteln Einkaufserlebnis und fördern durch den Direktkontakt beim Kunden das Bewusstsein für hochwertige Lebensmittel. „Ein weiteres Element ist das Petit Café, das als zusätzliches Angebot Attraktivität und Kundenfrequenz erhöht“, berichtet Bastian Jendral. Im Gegensatz zu klassischen Feinkosthändlern, die häufig eine statusgeprägte Kundschaft ansprechen, setzen die Geschwister auf die Zielgruppe des „sanften Genusses“ und nennen Genuss, Erlebnis, Wohlfühlen und Wellness als Eckpfeiler des Konzeptes.

Der zweite derzeit existierende Standort ist in Den Haag (Niederlande) in einem Einkaufscenter. Die Lage biete optimale Voraussetzungen für den Ausbau und die Optimierung des Konzeptes, sagt Bastian Jendral. Die Kaufkraft an eigneten Standorten (A-Lagen in Fußgängerzonen bzw. Einkaufszentren) sollte über dem Bundesdurchschnitt liegen, wobei Delice sich nicht an der Elite, sondern an der gehobenen Mittelschicht orientiere. „Passend sind vor allem Standorte mit geringer ,Delikatessen-Dichte’, um möglichst schnell die regionale Marktführerschaft zu übernehmen“, erläutern die Jendrals.

Delikatessen sind auch ein Online-Thema. Dieser Absatzweg hat hier eine größere Bedeutung als bei den „konventionellen“ Lebensmitteln. Daher ist ein delikater Online-Shop in Planung. „Besonders die Kombination aus stationärem und Online-Handel ist dabei zukunftsweisend“, ist Andrea Jendral überzeugt. Zudem biete der Online-Shop natürlich auch im Bereich Franchising die Möglichkeit eines überregionalen Marketings. Dabei müsse natürlich darauf geachtet werden, dass die Umsätze den regionalen Franchisepartnern zugeordnet werden.

Generell interpretieren die Geschwister das Delice-Franchisesystem nicht als klassische Arbeitsteilung zwischen Franchisegeber und -nehmer, sondern als enge Verknüpfung beider Parteien. Individuelle Erfahrungen des Franchisenehmers, nach dem Motto „Was will mein Kunde?“, und der Erfahrungsaustausch spielen eine zentrale Rolle. Der Franchisenehmer müsse aktiv an der Gestaltung mitarbeiten und unternehmerisch denken. Ebenso seien die Leidenschaft für Delikatessen, Kontaktfreude, betriebswirtschaftliche Kenntnisse und die aktive Mitarbeit im Laden entscheidend.

Der Kern der Delice-Strategie, so die Eigensicht, liegt nicht vordergründig darin, Marktwachstum oder Gewinnmaximierung zu erreichen, sondern es geht darum, Kundenbedürfnisse zu erkennen und zu bedienen. Weitere Marktvorteile, Gewinnmaximierung für das System und den Franchisenehmer sowie Marktwachstum ergeben sich dann daraus. Mit 35.000 bis 50.000 Euro Eigenkapital sollte der potenzielle Franchisenehmer kalkulieren.

Für die standortspezifische Ausrichtung der Sortimente sowie saisonale Wechsel bietet ein großes Netz von Lieferanten aus ganz Europa die Grundlage. Etwa 700 Artikel umfasst das Angebot. Der Nonfood-Anteil bewegt sich zwischen 10 bis 20 Prozent. Der Schwerpunkt bei Food liegt auf dem Trockensortiment. Frischesortiment im großen Stil gibt es nicht. Etwa die Hälfte der Artikel ist mediterranen Ursprungs, die andere bietet Produkte aus verschiedensten europäischen Regionen. Es sind ausgesuchte Produkte mit einer Geschichte im Hintergrund , die Neugierde wecken und deshalb die etwas andere Verkaufsatmosphäre benötigen.

Fakten Delice Franchise
  • Ladenlächenbedarf: 130 - 160 qm
  • Café: ein Drittel der Fläche
  • Artikel: rund 700
  • Nonfood-Anteil: 10 - 20 Prozent
  • Eigenkapital: 35.000 bis 50.000 Euro
  • Eintrittsgebühr: 15.000 Euro
  • Lizenzgebühr: 8 Prozent
  • Online-Shop: in Planung

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