Biokunststoffe Produktionsvolumen steigt stark an

Der 2011 rund 1,2 Mio. t schwere Markt für Biokunststoffe wird bis 2016 sein Produktionsvolumen verfünffachen – auf voraussichtlich knapp 6 Mio. t. Dies geht aus der Marktprognose hervor, die der Branchenverband European Bioplastics jährlich in Kooperation mit dem Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Hochschule Hannover veröffentlicht.

Donnerstag, 11. Oktober 2012, 08:53 Uhr
Lebensmittel Praxis

Deutlich am stärksten wächst dabei die Gruppe der biobasierten, nicht-biologisch abbaubaren Biokunststoffe. Vor allem die sogenannten „drop-in"- Lösungen, also Massenkunststoffe wie PE und PET, die jetzt auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden, bauen große Kapazitäten neu auf. Teil-biobasiertes PET ist hierbei führend: Bereits heute stellt es rund 40 Prozent aller Biokunststoff-Produktionskapazitäten. Diesen Vorsprung wird teil-biobasiertes PET bis 2016 weiter auf 4,6 Mio. t ausbauen. Hinter PET folgt biobasiertes PE mit 250.000 t, gut 4 Prozent der Produktionskapazitäten.

„Aber auch die Sparte der biologisch-abbaubaren Kunststoffe zeigt stolze Wachstumsraten: um zwei Drittel werden die Produktionskapazitäten voraussichtlich bis 2016 steigen", sagt Hasso von Pogrell Geschäftsführer von European Bioplastics. Führende Wachstumsträger sind hier die Biokunststoffe PLA und PHA mit jeweils 298.000 t (+50 Prozent) bzw. 142.000 t (+550 Prozent).

Als beunruhigend stuft der Verband die geografische Verteilung der Produktionskapazitäten ein. Neue Produktionsstätten lägen vor allem in Südamerika und Asien. European Bioplastics fordert daher die europäische Politik auf, ihr erklärtes Interesse an Biokunststoffen in konkrete Maßnahmen münden zu lassen.