Deutsches Milchkontor Konsolidierung als Chance

Deutschlands größtes Molkerei-Unternehmen, das Deutsche Milchkontor (DMK), will künftig vor allem in den Bereichen Käse, Lebensmittelzutaten und Export zulegen. Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung (Foto), setzt außerdem auf weitere Konsolidierung innerhalb der Branche.

Donnerstag, 21. Juni 2012 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Konsolidierung als Chance
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„Im vergangenen Jahr haben wir Kooperationen angeboten, leider bislang ohne Rückmeldungen. Wenn wir jedoch den Druck aus dem Markt nehmen wollen, dann müssen deutsche Molkereiunternehmen, meiner Meinung nach, im Sinne ihrer Anteilseigner geschlossen und selbstbewusst auftreten", sagt Schwaiger. Nur so könne kurzfristig die Wertschöpfung im Bereich der Weißen Linie gesteigert werden.

Die Gelbe Linie ist bereits jetzt ein Schwerpunkt des Unternehmens und bietet vor allem den Milchbauern deutlich bessere Margen als Trinkmilch. Das Geschäft mit Zutaten (sogenannte Ingredients, wie Molke)) soll ebenfalls zu den strategischen Wachstumspfeilern gehören. Von 2010 auf 2011 konnte der Umsatz hier um 31 Prozent gesteigert werden.

Im Jahr 2011 haben die 5.700 DMK-Mitarbeiter 6,9 Mrd. kg Milch zu Trinkmilch, Joghurt und Quark, zu Käse, milchbasierten Inhaltsstoffen sowie Babynahrung, Eiskrem und Gesundheitsprodukten verarbeitet. Dabei ist das Markengeschäft von DMK im vergangenen Jahr um zehn Prozent gewachsen. Im ersten gemeinsamen Jahr (aus der Fusion der Genossenschaften Humana und Nordmilch) am Markt hat DMK einen Umsatz von 4,6 Mrd. Euro erzielt und damit eine halbe Mrd. Euro mehr, als die Vorgängerunternehmen zusammen.
2011 lag der Anteil des Auslandsumsatzes bei 38 Prozent und ist damit im Vorjahresvergleich weiter angestiegen. Künftig sollen 20 Prozent des Umsatzes in Ländern außerhalb der EU generiert werden.