Der Neustart der Produktion bleibt nach Ampfels Worten das wichtigste Ziel. Dieser könnte in etwa zwei Wochen gelingen. „Die Fertigung startet aber erst, wenn die Hygiene ohne Wenn und Aber wieder hergestellt ist." Das Reinigungskonzept für die Produktionsanlagen sei grundlegend überarbeitet worden. Zudem stellte Ampferl dem Produktions-Geschäftsführer mit sofortiger Wirkung den Stuhl vor die Tür.
Als nächsten Schritt will der Krisenmanager mit den Banken einen Massekredit zur Aufrechterhaltung des operativen Geschäfts bei Müller-Brot aushandeln. Von der Agentur für Arbeit würden die noch immer ausstehenden Löhne für Januar bezahlt, und auch die Bezüge der Mitarbeiter für Februar und März seien sicher.
Ampferl will das Filial- und Vertriebsnetz der Großbäckerei erhalten. "Denn während die Mitarbeiter durch das Insolvenzgeld vorübergehend geschützt sind, trifft die Insolvenz die Pächterorganisation mit besonderer Härte." Weiterhin will der Insolvenzverwalter demnächst Kontakt zu den Handelsketten aufnehmen, die sich in den vergangenen Wochen von Müller-Brot abgewandt hatten.
Die Staatsanwaltschaft hat derweil Ermittlungen aufgenommen: Nach Einsicht in die Papiere sei zu entscheiden, ob ein Anfangsverdacht auf Insolvenzstraftaten bestehe, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Landshut, Ralph Reiter, der Nachrichtenagentur dpa. Wenn zutreffe, dass Kautionen von Pächtern aufgebraucht wurden, anstatt sie zu verwahren, „könnte es sich um Untreue in beträchtlichem Umfang handeln", sagte Reiter.
Müller-Brot Banken geben Geld für Reinigungsarbeiten
Die insolvente Großbäckerei Müller-Brot bekommt von den Banken Geld für wichtige Reinigungsarbeiten nach dem Hygieneskandal. In Verhandlungen mit den Geldhäusern sei es gelungen, die Finanzierung der Reinigungs- und Wartungsarbeiten in der Fabrik im bayerischen Neufahrn zu sichern, teilte Insolvenzverwalter Hubert Ampferl mit. Gleichzeitig ermittelt der Staatsanwalt wegen Untreue gegen die Unternehmensleitung.
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