Hopfen Dramatischer Preisverfall

Vor einem dramatischem Preisverfall beim Bierrohstoff Hopfen warnt der Verband Deutscher Hopfenpflanzer während der Getränkemesse Brau Beviale in Nürnberg. Grund sei eine weltweite Überproduktion.

Freitag, 11. November 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Um den weltweiten Hopfenmarkt zu stabilisieren, müssten die beiden wichtigsten Hopfenerzeugerländer USA und Deutschland ihre Anbaufläche erheblich verringern, fordert der Verband. „Weltweit müssten etwa 6.000 bis 7.000 ha Anbaufläche gerodet werden", schätzt auch der Vorsitzende des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbandes, Heinz-Jürgen Cooberg.

Allerdings sei völlig unklar, ob dies gelinge. In den USA und Deutschland seien zwar in den vergangenen Jahren Hopfenanbauflächen wegen des stark gesunkenen Marktpreises stillgelegt worden. Zugleich seien aber neue Flächen mit ertragsreicheren Hopfensorten erschlossen worden, machte Cooberg deutlich. Im Saldo sei damit die Fläche in den USA und Deutschland kaum geschrumpft. Deutschland und die USA produzieren etwa 80 Prozent des weltweiten Hopfenbedarfs.

Viele deutsche Hopfenanbauer verfügen nach Darstellung des Präsidenten des deutschen Hopfenpflanzer-Anbauverbandes, Johann Pichlmaier, zwar noch „über Vorverträge mit auskömmlichen Preisen". Die meisten dieser Verträge mit Brauereien und Händlern liefen aber bis 2015 aus. Danach sei sehr unwahrscheinlich, dass sie noch einmal ähnlich lukrative Verträge aushandeln könnten. Angesichts voller Hopfenlager nach vier guten Ernten sei der Rohstoff auf dem Freihopfenmarkt derzeit nicht absetzbar. Hopfenbauern in China, Polen, Slowenien und Tschechien säßen noch auf der Ernte von 2010, erläuterte Cooberg.