Doux Geflügelbetriebe in Deutschland schließen

Da der Fleischkonzern Doux sein Engagement in Deutschland einstellt, werden nun zum Konzern gehörige Betriebe der Gutsgold Nord Geflügelgesellschaft geschlossen.

Mittwoch, 05. Oktober 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Dazu gehören der in die Schlagzeilen geratene Geflügelschlachthof in Grimmen (Vorpommern-Rügen), aber laut Recherchen der Ostsee-Zeitung auch die Brüterei in Triwalk und die Futtermittelherstellung in Losten.

Der französische Mutterkonzern habe die Entscheidung, den Standort Grimmen zu schließen, aus wirtschaftlichen Gründen getroffen und die Belegschaft informiert, hieß es von der dortigen Geschäftsführung. Auch die seit 2007 verstärkten Exportbemühungen hätten den Betrieb nicht in die Gewinnzone gebracht, zumal Exporthilfen der EU in Höhe von rund 8 Mio. Euro nicht ausgezahlt worden seien. Der Geflügelschlachthof in Grimmen steht im Verdacht des Subventionsbetrugs.

Mitte Oktober sollen Verhandlungen über Interessenausgleich und Sozialplan für die insgesamt gut 100 Mitarbeiter beginnen, teilt die Geschäftsführung weiter mit.

Die Staatsanwaltschaft Rostock hat gegen zwei Verantwortliche des Geflügelschlachthofes Anklage wegen Subventionsbetrugs erhoben. Von Januar 2008 bis August 2009 sollen in 379 Fällen Gelder für den Export gefrorener Schlachthühner in Nicht-EU-Länder zu Unrecht gezahlt worden sein, weil diese deutlich mehr Wasser enthielten als in den Qualitätsanforderungen der EU festgelegt ist. Dabei geht es um rund 4,7 Mio. Euro. Um die Gelder zu bekommen, sollen die Verantwortlichen falsche Angaben auf den Papieren gemacht haben.

Die Doux-Gruppe hatte die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen und auf einen juristischen Streit zwischen Gutsgold und den deutschen Behörden zur Interpretation von EU-Texten verwiesen.